zur beliebigen Durchsicht übergeben, und bekam sie etliche Ta-
ge hernach wieder zurück von Sr. Hochwohlgeb. Herrn Geheimen
Rath von Dieden. Vom 2tem bis 5ten April hatte er noch
manche erquikliche Gespräche mit vielen erwekten und
heilbegierigen Seelen allerlei Standes und Würden.
Den 5ten April 1742 nam er Abschied von den Anwe-
senden und begab sich auf die Osnabrügger Post.
Nunmehro war es Ihm doch empfindlich, daß er sein Va-
terland und Freundschafft, insonderheit so viele redliche Gemüths-
Freunde verlaßen und allein fort solte. Die Göttliche Für-
sehung, die sich auch über das kleinste und geringste Ge-
schöpfe gütigst erstrekt, sorgte höchst väterlich und mit-
leidig auf der weitern Reise in der Fremde.
In Hannover setzten sich 2 Paßagiere mit auf die
Post, deren einer uns 6 Meilen und der andere bis ins
Holländische begleitete. Sie waren Juristen und pre-
tendirten ehemalige Bekanten von der Universitaet Göttingen
her zu seÿn. Einer klagte, daß die Pietisterei im Hannö-
verischen so sehr einriße p. Mb. sagte, er hätte schon lange
gewünschet eine Definition von dem Gespenst zu haben. Er
gab eine, aber es war eine Mixtur von Heterogeneis
und hatte weder genus noch differentiam specificam. In-
zwischen vertrieb es doch die Zeit. Von Hannover fuhren
sie Tag und Nacht und kamen am 7ten April vor Osna-
brüg an. Weil eben ein französischer General mit verschie-
denen tausend Man in der Stadt lag, so wurden sie