pretendirendes Christen Volk seine Mitgeschöpfe und
mit erlöseten Nebenmenschen nur zu leiblicher Sklaverei
gebraucht und sich nicht um Ihrer Seelen-Heil bekümmert?
Das werden die künfftigen Zeiten erläutern. Vor einiger
Zeit hatten ein paar, durch Herrn Prediger Whitfield erwek-
te Engl. Einwoner, den Anfang mit etlichen Hundert Ihrer Neger
gemacht, sie im Christenthum unterrichtet p Es seÿ Ihnen aber
von der Obrigkeit bei Strafe untersagt worden, weil man
befürchtet, die Sklaven möchten Ihr Joch desto eher abwerfen
und den Meister spielen. Heute verdung unser Capt. mich und
die Saltzburger, wie auch den Tambour auf eine Schaluppe,
die über die inländischen Flüße nach Georgia faren und
uns mitnemen solte; weil er verbunden war uns dahin
zu liefern und er noch etliche Wochen mit seinem Schiffe bei
Charlestown bleiben wolte. Beim Beschluß dieses Tages
schrieb ich noch folgende Briefe a, an Sr. Hochw. Herrn Hofpr.
Ziegenhagen. b, an S.T. Herrn Dr. Francke. c, an Ihre Exc.
die Frau von Münchhausen. d, und an meine bekümmerte
Mutter, und gab das Paquet unserm Capt. zur Bestellung
nach London.
Freitag den 24 Sept. nam ich Abschied auf unserm Schiffe und
fuhr mit meiner kleinen Gesellschafft im Begleitung des
Capt. und Juristen nach dem Georgier Boot. Der Capt.
gab uns noch etwas Biscuit mit. Das übrige nothwendige
musten wir selber anschaffen. Weil auf dem Inländischen
Fluße Ebbe und Fluth war; so kamen wir heute nur 8 Engl.
Meilen weit und musten beim Ablauf des Waßers vor Anker
liegen. Ich gieng mit dem Tambour aufs Land in den Wald,