der unaufhörlichen starken Bewegung des Schiffes und des
anhaltenden Erbrechens nicht vermögend aufzustehen,
noch das Geringste zu Eßen und zu trinken. Darzu
komt noch das Schwereste, daß die gefangen gewesene
sich Nachts wegen Näße und Kälte in die Cajüte drän-
gen und sich wie Heringe auf mich gepakt legen, und
vor Ungedult fluchen. Ich kan sie nicht verdenken, daß
sie Ihr Leben zu erhalten suchen, weil das eingepflantzte
Natur Gesetze einem jeden Menschen sagt: conserva te ip-
sum, wenn sie nur das verdamliche Fluchen unterließen.
Donnerstag den 18 Novemb. Der Wind wird zwar gün-
stig für uns, daß, wie der Capt. sagt, unser Schiflein in
einer Stunde 9 Engl. Meilen fortsegelt, aber mehr unter
als über dem Waßer gehet, weil die Wellen so häufig ein-
schlagen; so daß wir keinen troknen Faden erlangen kön-
nen. Ich frug den Capt. ob er mich nicht irgendwo an
Land setzen könte? Antwort: es wäre Ihm nicht möglich,
wenn ich Ihm auch alles geben könte und wolte.
Freitag den 19 Novemb. In der vergangnen Nacht hat es
hefftig geregnet und der Wind ist so ungestüm gewesen,
daß wir mehr unter als auf dem Waßer gefaren.
Die gefangen gewesene lagen wieder auf mir. Meine
Fieber-Hitze war aber nicht so stark, daß sie hätten
truken davon werden können. O wie lange wäh-
reten mir die Minuten und Stunden! Um mich herum
hatte die naßen Zähnknirschenden Flucher, von oben
fiel der kalte Regen auf uns, von den Seiten das See-
anhaltenden Erbrechens nicht vermögend aufzustehen,
noch das Geringste zu Eßen und zu trinken. Darzu
komt noch das Schwereste, daß die gefangen gewesene
sich Nachts wegen Näße und Kälte in die Cajüte drän-
gen und sich wie Heringe auf mich gepakt legen, und
vor Ungedult fluchen. Ich kan sie nicht verdenken, daß
sie Ihr Leben zu erhalten suchen, weil das eingepflantzte
Natur Gesetze einem jeden Menschen sagt: conserva te ip-
sum, wenn sie nur das verdamliche Fluchen unterließen.
Donnerstag den 18 Novemb. Der Wind wird zwar gün-
stig für uns, daß, wie der Capt. sagt, unser Schiflein in
einer Stunde 9 Engl. Meilen fortsegelt, aber mehr unter
als über dem Waßer gehet, weil die Wellen so häufig ein-
schlagen; so daß wir keinen troknen Faden erlangen kön-
nen. Ich frug den Capt. ob er mich nicht irgendwo an
Land setzen könte? Antwort: es wäre Ihm nicht möglich,
wenn ich Ihm auch alles geben könte und wolte.
Freitag den 19 Novemb. In der vergangnen Nacht hat es
hefftig geregnet und der Wind ist so ungestüm gewesen,
daß wir mehr unter als auf dem Waßer gefaren.
Die gefangen gewesene lagen wieder auf mir. Meine
Fieber-Hitze war aber nicht so stark, daß sie hätten
truken davon werden können. O wie lange wäh-
reten mir die Minuten und Stunden! Um mich herum
hatte die naßen Zähnknirschenden Flucher, von oben
fiel der kalte Regen auf uns, von den Seiten das See-