In dieser Gegend wonen verschiedene Leute die aus
dem Hochfürstl. Hessen-Darmstädtischen gebürtig sind und
in Ihrer Jugend guten Unterricht gehabt haben. Am A-
bend waren etliche bei uns, mit welchen erbauliche Ge-
spräche hielte.
Montag den 13 Decemb. nam Herr Krafft ein Pferd und
ritte vor aus nach Neuhannover. Gegen Abend wurde ich
auch dahin geholt. Herr Krafft hatte in deßen bei einem
Vorsteher sich aufgehalten und mit der Haus-Mutter
Rath gehalten, ob es nicht gut wäre, wenn ich heirathe-
te? ob ich eine Frau aus der Stadt oder ein Bauer-
Mägtgen vom Lande zur Ehe nemen solte? Wes das
Hertze voll ist, des gehet der Mund über. Der alte
Mann will mich mit Gewalt nach Seel und Leib glük-
lich in der Welt machen. Ich logirte mit Herrn Krafft bei dem
ältesten Vorsteher. Abends leistete uns ein Quaksalber
Gesellschafft, der in der Nachbarschafft berufen war einen
Todten zu fragen, der sich öffters sehen ließe und die
Leute erschrekte. Ich ermanete den Mann von solchen sünd-
lichen Gaukelspiel abzulaßen und unwißende Menschen sün-
digen zu machen. Es wolte aber nichts hafften, weil es mit-
seinem Gewinn verknüpfet. Ein andrer frug mich, was
die Sünde //wieder// in den Heil. Geist seÿ? ich antwortete aus
dem 12 Cap. Matth: so viel die Zeit leiden wolte.