[19. Dezember]
hor. 5 ½ vespertina brachte Herr Friedrich Richter
4 Groschen in einem Papier, die ihm übrig blieben wa-
ren von den 11 Talern so er geborgt hatte zu bezah-
lung des Kohlenbauers, welchen ich aus man-
gel von mir gewiesen hatte. ich wickelte
das Geld aus, u. legte das Papier weg; in
dem ich aber meine arbeit für mir liegend
führnehmen wollte, fiel mir daßelbe Pa-
pier in die Augen, und fand primo intuitu
folgende worte: Sorge für nichts, sondern
[21. Dezember]
Diese nacht kam mir vor, daß ich einen Brunnen
grub, sehr tieff, und wollte nicht waßer folgen,
nachdem ich aber über ein weilchen wieder
darzu kam, da war waßer kommen, u. siehe
es war gestiegen bis über den Horizont.
der Erden, weil nun dieser locus des
Brunnens erhabener war als die anlie-
gende Ecker, so leitete ich das waßer
aus demselben auff jene, u. der aus-
[22. Dezember] flus
ging sehr weit. nach 9 Uhr zeigte
mir der Herr Professor 1 Ducaten, so geschenkt
worden, darüber ward ich bey gegen-
wärtigem mangel nicht wenig erfreu-
et, er legte aber noch einen hinzu, u.
da fiel mir wieder bey das ausfließen
des Brunnens, und diesen Zweyen kamen
noch 5 andere nach aus des Herrn Professo-
ris Hand, einer nach dem andern
diese 7 Ducaten hatte ein Anony-
mus geschickt. Der Brunnen soll Berze-
ba heißen, da er mit diesen 7 Lämmern
eingeweihet ist.
in allen Stücken vertraue dem Herr,
das glaube nur.