für meine dem Waysenhause so viele Jahre her treu geleistete Dienste, auf
instigation solcher die durch Unterdruckung der alten Bedienten sich
in credit zu setzen suchen, auch so gar die wenige Exemplaria, welche nicht
nur mein Antecessor; sondern auch ich bis nach des Sel. Herrn Elers Todt ge-
habt, nehmen will, und statt deßen, daß man zu meinem geringen Sa-
lario, mit welchen bey anwachsender familie knapp behelfen muß,
und doch dann und wann nicht zureicht, noch etwas addiren sollen, hat
man noch subtrahiret. Es ergehet demnach an Ew. HochEhrwürden
mein unterthäniges und sehnliches Flehen, Sie geruhen, vermöge Dero
rühmliche Christl. Mildthatigkeit, auch mit mir, als einem, der
sich zum Besten des Waysenhauses aufzuopffern gedencket, Mitlei-
den zu haben, und mich gegen solcher saurer Arbeit mit einem sol-
chen Salario anzusehen, daß mit meiner familie ehrlich und redl.
leben kan. Und weil es auch nöthig seyn wird, daß etwas schrifftl.
aufgesetzet wird; so wolle auch gehorsamst ersucht haben, die limi-
tes eines Factors zu definiren. Denn, wenn es noch künfftig so confus,
wie bis hieher gehen solte, da ich nemlich als Factor die Einrichtung
mit denen Gesellen und andern Sachen, so in der Druckerey zu ver-
sehen sind, und am besten verstehen soll, nicht völlig nach meiner
Erkäntniß und Gewißen anordnen darf, wolle mir das Leben nicht
wünschen, geschweige Factor zu seyn. Sie werden hoffentl. aus dem,
was vorher gemeldet, mein Gemüth sattsam erkant haben, und in
Stande seyn solches zu beurtheilen. Derowegen will Ew. HochEhrwür-
den nicht mit vielen Bitten und Vorstellungen beschweren, son-
dern überlaße es vielmehr Gott und Dero klugen und erleuchteten
Verstande, wie es Der nebst Ihnen nun mit mir machen wird,
soll sein Wille auch mein Wille seyn. Er kan, will und wird mich
nicht verlaßen noch versäumen. Halleluja!
instigation solcher die durch Unterdruckung der alten Bedienten sich
in credit zu setzen suchen, auch so gar die wenige Exemplaria, welche nicht
nur mein Antecessor; sondern auch ich bis nach des Sel. Herrn Elers Todt ge-
habt, nehmen will, und statt deßen, daß man zu meinem geringen Sa-
lario, mit welchen bey anwachsender familie knapp behelfen muß,
und doch dann und wann nicht zureicht, noch etwas addiren sollen, hat
man noch subtrahiret. Es ergehet demnach an Ew. HochEhrwürden
mein unterthäniges und sehnliches Flehen, Sie geruhen, vermöge Dero
rühmliche Christl. Mildthatigkeit, auch mit mir, als einem, der
sich zum Besten des Waysenhauses aufzuopffern gedencket, Mitlei-
den zu haben, und mich gegen solcher saurer Arbeit mit einem sol-
chen Salario anzusehen, daß mit meiner familie ehrlich und redl.
leben kan. Und weil es auch nöthig seyn wird, daß etwas schrifftl.
aufgesetzet wird; so wolle auch gehorsamst ersucht haben, die limi-
tes eines Factors zu definiren. Denn, wenn es noch künfftig so confus,
wie bis hieher gehen solte, da ich nemlich als Factor die Einrichtung
mit denen Gesellen und andern Sachen, so in der Druckerey zu ver-
sehen sind, und am besten verstehen soll, nicht völlig nach meiner
Erkäntniß und Gewißen anordnen darf, wolle mir das Leben nicht
wünschen, geschweige Factor zu seyn. Sie werden hoffentl. aus dem,
was vorher gemeldet, mein Gemüth sattsam erkant haben, und in
Stande seyn solches zu beurtheilen. Derowegen will Ew. HochEhrwür-
den nicht mit vielen Bitten und Vorstellungen beschweren, son-
dern überlaße es vielmehr Gott und Dero klugen und erleuchteten
Verstande, wie es Der nebst Ihnen nun mit mir machen wird,
soll sein Wille auch mein Wille seyn. Er kan, will und wird mich
nicht verlaßen noch versäumen. Halleluja!
Ew. HochEhrwürden
Halle d. 15. Febr.
1730gehorsamer Diener
Eduardus Hartmann.