auch Hochfürstl. Durchl. Herrn Ernst Augusten Her-
zog zu Sachßen, Jülich, Cleve, und Berg auch Engern und
Westphalen p. meinen auch gnädigsten Landes-Fürsten und
Herrn. Bey welcher veränderung mir zwey Stücke
omineus vorgekommen; das eine beym Ausgange aus Aug-
sburg, das andere beym Eintritt in Weimar. Jenes
war, daß mein Fuhrmann aus den wege kam, und ich al-
so meine erste Herberge nehmen muste in einen Dorffe
an der Donau gelegen, und genannt grämen, welches
mir den ein schlechtes zeichen, ein zeichen, daß grämen
auf mich wartete in Weimar. Dieses oder das andere
omineuse Stück war, daß da ich in Weimar in der Stille
angekommen war, und meiner Gewohnheit nach, vor aller-
erst die Kirche incognito besuchte, und daselbst mein
Gebeth thate, mich plötzlich ein solcher Thränen guß
in Bey seyn des Kirchners Haferberg überfiele, daß
ich des Gebets ein ende machen, und mich für den Kirchner
bekennen muste, abermahl zum zeichen, daß Trübsaal und
Weinen meine Speise und Tranck seyn würde in Weimar.
Zwar meine lieben Herrn Augspurger bemüheten sich die-
sen vorzukommen und mich bey ihnen zu behalten, sendeten
auch in den bösesten Wetter herein drey abgeordnete, die
mein Verbleiben in Augspurg ausbringen solten:
Aber solch ihr flehen und weinen war vergebens, und
wurde mein abschied poussiret durch ein so nachdrückl.
Schreiben, daß ein grosser mir zuschrieb ich müste
nun gehen und wenn ich sähe, daß ich in mein Unglück hin-
ein gienge. Von dieser meiner Weimarischen fatali-
tät ließe sich nun wohl viel sagen, aber nur niemanden
zu ärgern, will ich nicht mehr melden als dieses
Man hat es wohl mit mir wohlgemeint,
Aber eben schlimm mit mir gemachet.