S. 18: Boltzius glaubt, daß sich Müller über seine Berufung nach Amerika mehr freut als daß er über seinen Weggang betrübt ist. S. 19: Da Müllers Sohn Schüler in Halle ist, vermutet Boltzius, daß Müller von Francke auf diesem Wege bereits über die Verhältnisse in Georgia informiert ist. Daher will er nicht über Einzelheiten schreiben. Er hebt hervor, daß er sich im Gegensatz zu seiner Zeit als Lehrer in Halle mit seiner neuen Aufgabe vom ersten Tag an gesund fühlt. S. 20: Boltzius und Gronau haben ihr Leben der Ehre des Herrn und dem Heil der Menschen gewidmet. In Amerika gibt es nur wenige Prediger. Hunderte Lutheraner leben z. T. zusammen, z. T. verstreut, ... S. 21: ... ohne einen Menschen, der sie Gottes Wort lehrt und ihnen die Sakramente reicht. Viele Menschen glauben, daß die Pfarrer genauso wie andere Auswanderer nur deswegen nach Amerika gehen, weil sie in Europa kein Auskommen finden konnten und sich in der neuen Welt Wohlstand versprechen. Mit anderen Deutschen protestantischen Glaubens hatten Boltzius und Gronau bisher kaum Kontakt, da diese vor allem in Pennsylvania wohnen, das von Ebenezer mehrere hundert englische Meilen weit entfernt liegt. Wirkliches Christentum ist in Amerika nicht verbreitet, von den Indianern als Heiden hört man mehr Gutes als von den sogenannten Christen. S. 22: In Ebenezer sind die Leute mit dem Bau ihrer Häuser und dem Roden der Bäume beschäftigt. Zwar sind die Lebensmittel aus dem Storehaus, die ein Jahr lang frei bezogen werden, nicht so nahrhaft wie die ehemals in Salzburg gegessenen Speisen, trotzdem können die Menschen ihre Arbeit gesund und ordentlich verrichten. Bier würde den Auswanderern noch mehr Kraft geben als das bloße Wasser. Wein wächst bisher nur wild in den Wäldern. Der Wein, der in Georgia und Carolina getrunken wird, kommt aus Madeira und muß teuer bezahlt werden, obwohl er kaum die Güte von Frankenwein erreicht. Die Menschen ernähren sich von gesalzenem Rind- und Schweinefleisch, Reis, kleinen Bohnen und Kartoffeln. S. 23: Zum Brotbacken erhalten sie Weizen- und Maismehl. In Charleston kann mit Lebensmitteln gehandelt werden. In Georgia finden sich außer der Stadt Savannah nur vereinzelte Hütten. Die Entwicklung weiterer Städte und Dörfer wird durch die Nachlässigkeit der Engländer und Franzosen verhindert.
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