die 30. Jahr //neml. von 1708.// angehaltenen Erd-Trockene aber bereits neun
Jahr her mehrentheils 100000 Kannen //auch wol noch drüber// tägl. gefloßen sind,
daß schon längst alle Plumpen cassirt, oder doch nur zum
Kalchlöschen und Bauen gebrauchet und beybehalten werden.
Davon werden täglich (1. Tag in den andern gerechnet) 15000. Kannen
in den Anstalten gebrauchet, die sonst aus der Saale
müßten geholet werden, und welche herbey zuführen jährlich
1500. Thaler betragen würde, man mag es rechnen so wohlfeil,
als man will. //Wolte iemand fragen, woher dieses zu schließen,
daß tägl. so viel drauf gebe? So sind unzehlige
Proben gemacht, daß wenn in 1. Minute nur 12.
Kannen gelauffen sind bey sehr trocknen Jahren,
welche doch in Tag u. Nacht 17000 kannen betragen
[...]
//Folglich haben die aufgewandten Kosten
sich schon längst in den 28. Jahren her ver-
interessiret und bezahlt, wenn auch von
dato weiter nichts lieffe, so nicht zu besorgen.// //
Dazu kommt, daß nicht einmal //wie ehemals// rein Saal-
waßer aus dem nechst an Glaucha vorbeyfließenden Saal-
Arm zu bekommen, //(1)// wegen der von den Weingärten an bis herun-
ter ans Moritz-Thor aus allen Abtritten, Schwein- und Küh-
ställen, sonderl. aus dem Spital, it. //von// Brantewein-Brennern
und Stärckenmachern, mit ihrem Spühlicht, in die Saale Tag
und nacht lauffenden Goßen, voll Stanck und Unflath;
//daran es zwar ehemals auch nicht gefehlet, es haben sich //aber nach d. Zeit// mehr familien drauf
gelegt, als sonst gewesen, wodurch denn diese gegend der Saale immer unbrauchbarer worden.//
(2) Weil im Sommer wegen Gewitter und Platz-Regen die
Jahr her mehrentheils 100000 Kannen //auch wol noch drüber// tägl. gefloßen sind,
daß schon längst alle Plumpen cassirt, oder doch nur zum
Kalchlöschen und Bauen gebrauchet und beybehalten werden.
Davon werden täglich (1. Tag in den andern gerechnet) 15000. Kannen
in den Anstalten gebrauchet, die sonst aus der Saale
müßten geholet werden, und welche herbey zuführen jährlich
1500. Thaler betragen würde, man mag es rechnen so wohlfeil,
als man will. //Wolte iemand fragen, woher dieses zu schließen,
daß tägl. so viel drauf gebe? So sind unzehlige
Proben gemacht, daß wenn in 1. Minute nur 12.
Kannen gelauffen sind bey sehr trocknen Jahren,
welche doch in Tag u. Nacht 17000 kannen betragen
[...]
//Folglich haben die aufgewandten Kosten
sich schon längst in den 28. Jahren her ver-
interessiret und bezahlt, wenn auch von
dato weiter nichts lieffe, so nicht zu besorgen.// //
Dazu kommt, daß nicht einmal //wie ehemals// rein Saal-
waßer aus dem nechst an Glaucha vorbeyfließenden Saal-
Arm zu bekommen, //(1)// wegen der von den Weingärten an bis herun-
ter ans Moritz-Thor aus allen Abtritten, Schwein- und Küh-
ställen, sonderl. aus dem Spital, it. //von// Brantewein-Brennern
und Stärckenmachern, mit ihrem Spühlicht, in die Saale Tag
und nacht lauffenden Goßen, voll Stanck und Unflath;
//daran es zwar ehemals auch nicht gefehlet, es haben sich //aber nach d. Zeit// mehr familien drauf
gelegt, als sonst gewesen, wodurch denn diese gegend der Saale immer unbrauchbarer worden.//
(2) Weil im Sommer wegen Gewitter und Platz-Regen die
Saale