ter dem Rectore HErrn Conrad Michael Overbeck. Den 9ten April aber zog er von Hadersle-
ben über Halle nach Jena, woselbst er den 29sten dieses Monats ankam. Man kan beson-
ders nicht ohne Verwundern und Verehrung der so besondern väterlichen Vorsorge Got-
tes für ihn lesen, wie Gott so viele Brünnlein seines Segens aufgethan, ihm son-
derlich von dem Tage an, da er valedicirt hatte, bis zum Tage seiner Abreise aus
Hadersleben das nöthige auf seiner Reise und Anfang seiner Academischen Studien.
zu verschaffen. Wie denn auch diese Strömlein des Segens Gottes in denen Universi-
taets-Jahren ihm beständig zu gequollen: welches seinen Glauben an den Gott, der kei-
nen Sperling auf die Erde fallen, vielweniger einen Menschen, der sein Vertrau-
en auf Ihn gesetzet, zu schanden werden läßt, gewaltig gestärcket hat.
In Jena wurde er inscribirt unter dem Pro-Rectore HErrn D. Burcard Gottholff
Struven, Professor Historiarium; und hörte die damals lebenden Professor[es] (c)
daselbsten mit grossen Fleiß.
Den 26sten April. 1715. ging er nach Halle: daselbst erweckte ihm Gott wieder neue
Wohlthäter an denen damaligen theuren Lehrern HErrn Doctor und Abt Breithaupt
und Doctor Anton, welche er damals nebst HErrn Prof. August Hermann Francke (d)
lesen hörete. Ihro Königl. Hoheit, die Printzessin Sophia Hedwig, von Dännemark,
geruheten ihm zu zwey verschiedenen Malen fünfzig Reichsthaler zu zuschicken (e)
Am 19ten Oct. dieses 1717. Jahres lies ihm ein Hochlöbl. Missions-Collegium durch
den vorhin benannten sel. HErrn Professor Francken den Beruf nach Ost-Indien
antragen. Worüber der Selige einem guten Freunde, der mit ihm anfänglich
berufen worden, mit dem es aber nachgehends wieder zurück ging, seine Ge-
dancken schriftlich eröfnete. Wie er denn auch nachgehends nach Copenhagen
an den damaligen Secretarium des Hochlöbl. Missions-Collegii, Herrn Wendt, und
selbst

einige kleine Schriften des sel. HErrn Prof. Franckens unter kräftiger Bearbeitung des Geistes Gottes
durchgelesen, und weil er sich nicht in alles recht finden konte, sich, nach langem deliberiren (wie seine
eigene Worte hievon lauten) resolvirte, den sel. Auctorem über einem punct zu consuliren.
Er wurde darauf ein einem Antwort-Schreiben einige mal aufs Gebet verwiesen. Dadurch be-
kam er (sind seine eigene Worte) den Schlüssel zur Thür in das Gnaden-Reich Gottes, dessen er sich nach-
gehends zu seiner grossen Freude bediente.
(c) Sonderlich D. Buddeum und Mag. Ernst Stolten. Im Jahr 1714. war er in Jena von Ostern
bis Michaelis bey denen Baronen von Pelcken auf der Stube.
(d) und den sel. HErrn D. Langen, wie auch HErrn D. Michaelis.
(e) Anno 1716. d. 20 April empfing er diese Wohlthat zum ersten Mal: Da Ihro Königliche
Ho-