zugleich mit Freuden anstimmete. Hierauf genoß er noch wieder etwas Ruhe;
Nachdem er abermal munter wurde, ward ihm ein wenig Thee durch den Schü-
ler, so in der Neben-Cammer geschlafen bereitet. Als nun um 5. Uhr sein
Aufwärter wieder zugegen war, und ich von ihm Abschied nahm, sprach er, der
Spruch soll unsere Erquickung seyn: Die Freude am HErrn sey eure Stärcke.
Gleich wie nun der selig verstorbene bey gesunden Tagen vom Anfang
seines Laufs im Christenthum sich im Glauben ledigl. an seinen
Heyland, der für ihm gecreutziget u. auferstanden ist, hielte;
(welches er insonderheit als er vor vielen Jahren über das 15.te Cap.
der 1sten an die Corinthier und über das 6.te Cap. an die Römer
proponirte, freudigst u. zur großen Erbauung bezeugete) also
blieb er nicht nur Zeit währender Kranckheit in solchen lautern
Sinne von der Gnade in Christo, wie aus dem bald folgenden
erhellen wird: sondern als es zum Scheiden gieng, wie wir unten
vernehmen werden, hatte er es allein mit JEsu selbst zuthun.
Den 18ten Junii vor der Abendmahlzeit kam ich zu ihm, um mich
zu erkundigen, wie es mit ihm stehe; Er hieß mich sehr liebreich willkommen,
wieß mir mit holdseligen Gebehrden einen Stuhl an, mich darauf nieder
zulaßen, u. warer hernach sein erstes, so er mit freund-
lichem Gesichte u. freudiger Stimme zu mir sprach: Nun sage er
mir einen recht kräftigen Spruch: Ich sprach: An Christo haben wir
die Erlösung durch sein Blut, neml. die Vergebung der Sünden.
(Eph. 1,7.) Er fragte: Wie? wenn aber das Gesetz den Fluch dro-
het? so antwortet dieser HErr u. große König, wilt du mein
Versöhnungs Blut nicht gelten laßen? p Wir kamen in ein ange-
nehmes Gespräch von dieser Materie. Nachdem er unter an-
dern gesagt, daß wol einige, wenn die Lehre von Vergebung der
Sünden vor diesen wäre lauter vorgetragen worden, u. sie gesehen
hätten, daß es andere gleich auf Muthwillen gezogen u. so gemiß-
brauchet, sagende: Wohlan! so können wir sicher fortleben: so dann
wegen dieses offenbahren Mißbrauchs von der Gnade in Christo aus Unbedacht-
samkeit gar stille geschwiegen, u. sich nicht befließen diese heylsame
Lehre mit desto mehrer Behutsamkeit vorzutragen, sondern nur
mit dem Gesetz in die Leute hinein gestürmet etc. und sagte fer-
Nachdem er abermal munter wurde, ward ihm ein wenig Thee durch den Schü-
ler, so in der Neben-Cammer geschlafen bereitet. Als nun um 5. Uhr sein
Aufwärter wieder zugegen war, und ich von ihm Abschied nahm, sprach er, der
Spruch soll unsere Erquickung seyn: Die Freude am HErrn sey eure Stärcke.
Gleich wie nun der selig verstorbene bey gesunden Tagen vom Anfang
seines Laufs im Christenthum sich im Glauben ledigl. an seinen
Heyland, der für ihm gecreutziget u. auferstanden ist, hielte;
(welches er insonderheit als er vor vielen Jahren über das 15.te Cap.
der 1sten an die Corinthier und über das 6.te Cap. an die Römer
proponirte, freudigst u. zur großen Erbauung bezeugete) also
blieb er nicht nur Zeit währender Kranckheit in solchen lautern
Sinne von der Gnade in Christo, wie aus dem bald folgenden
erhellen wird: sondern als es zum Scheiden gieng, wie wir unten
vernehmen werden, hatte er es allein mit JEsu selbst zuthun.
Den 18ten Junii vor der Abendmahlzeit kam ich zu ihm, um mich
zu erkundigen, wie es mit ihm stehe; Er hieß mich sehr liebreich willkommen,
wieß mir mit holdseligen Gebehrden einen Stuhl an, mich darauf nieder
zulaßen, u. war
lichem Gesichte u. freudiger Stimme zu mir sprach: Nun sage er
mir einen recht kräftigen Spruch: Ich sprach: An Christo haben wir
die Erlösung durch sein Blut, neml. die Vergebung der Sünden.
(Eph. 1,7.) Er fragte: Wie? wenn aber das Gesetz den Fluch dro-
het? so antwortet dieser HErr u. große König, wilt du mein
Versöhnungs Blut nicht gelten laßen? p Wir kamen in ein ange-
nehmes Gespräch von dieser Materie. Nachdem er unter an-
dern gesagt, daß wol einige, wenn die Lehre von Vergebung der
Sünden vor diesen wäre lauter vorgetragen worden, u. sie gesehen
hätten, daß es andere gleich auf Muthwillen gezogen u. so gemiß-
brauchet, sagende: Wohlan! so können wir sicher fortleben: so dann
wegen dieses offenbahren Mißbrauchs von der Gnade in Christo aus Unbedacht-
samkeit gar stille geschwiegen, u. sich nicht befließen diese heylsame
Lehre mit desto mehrer Behutsamkeit vorzutragen, sondern nur
mit dem Gesetz in die Leute hinein gestürmet etc. und sagte fer-
ner