ner darauf, wie er dafür hielte, wenn denen Menschen die Evangelische Wahrheit
aus dem Grunde würde vorgetragen, als wir von den Aposteln sehen, u. also cre-
denda et agenda (was zu glauben u. was zu thun sey) recht mit gehöriger
Weisheit nachdrückl. inculciret würden, daß vieles durch Gottes Gnade
bey ihnen würde ausurichten seyn. Zur Bestärckung deßen nun wie
er sich gegen mich heraus ließ, erzehlete ich ihm, wie auf solche Art
mancher treuer Seelen-Hirte bey Verkündigung des Evangelii von Chri-
sto durch gute Worte bey seinen Zuhörern oft erhielte, was sonst nicht
wohl zuhoffen sey. z. E. der Herr N. habe an mich geschrieben, er
habe doch seinen Bauern das Pfingst-Tantzen dismal abgebettelt,
so daß sie es unterlaßen
. Worüber Herr Neubauer sein inniges Ver-
gnügen bezeugete, u. noch vieles hinzuthat, welches in folgenden Zeilen
concentriret ist: Es wird noch mancher Lehrer mit Gottes Hülfe durch
Vorlegung der Gnaden-Schätze in Christo bey seinen Zuhörern Eingang
finden, u. wenn alles in der Heyls-Ordnung recht vorgetragen wird,
so ist auch ein wahrer Nutze daraus zuhoffen, u. wird es denen,
so sich zu Christo bekehren, an der nöthigen Kraft im Lauf des
Christenthums nicht fehlen; maßen es dabey bleibet, wie es in der
vorhin gemeldeten ersten Nacht unter andern bey dem angeführten
Liede: Auf! Zion auf! p hieß: Omnes vires e capite CHRI-
STO defluunt in membra__ (alle Gnaden-Kräfte fließen von
dem Haupte Christo auf alle seine Glieder) welche Worte der Pa-
tient in mehr erwehnter Nacht mehrmals mit besondern affect wie-
derholete. Wenn derowegen ein gläubiger Christ, in der Armuth
des Geistes an Christo mit einem sehnlichen Verlangen unver-
rücket behangen bleibet, so wird er als ein Glied durch die Kraft
seines Erlösers im Glauben mächtig gestärcket, und erhalten
werden, mit solchen, und dergleichen Worten legte der seel. Herr
Neubauer dazumal seines Hertzens Vergnügen //Meynung// vor Augen
Vor meinem Abschiede nahm er mit mir noch Abrede, daß ich
die andere Nacht (denn diese war schon bestellet) wieder bey ihm
bleiben aber einen feinen muntern Studiosum zu mir nehmen
möchte. Ich sprach, daß ich den Herrn N bey mir zuhaben gedächte, ob
ers zu frieden sey? als ers bejahete schieden wir unter
mancherley