version conferirte er beständig den Grund-text, daher es
denn kam, daß er in beyden ungemein versiret war,
und bey jeder Gelegenheit Gottes Wort zur Lehre, für
Straffe, zur Beßerung und zum Trost, nach der unter-
schiedenen Beschaffenheit der Seelen, anzuwenden wuste.
Bey Visitationen war diese fast allemal das erste,
daß er nachfragte, ob Alte und junge die Bibel,
wenigstens das Neue Testament in Händen hätten.
Sonst aestimirte er auch vor andern des sel. Herrn
D. Speneri Schriften, und unterließ nicht, die nach und
nach zu Halle und anderswo neu gedruckte Schriften
der Theologorum sich anzuschaffen, und solcher Gestalt
seine ohne dem zahlreiche Bibliothec zu vermehren.
Was seine Conversation insonderheit betrift, so ist je-
dem hiesiges Orts bewust, was der Mann für eine
Gabe gehabt allerley discourse, bey hohen und nie-
drigen, auf die Seelen-Erbauung zu richten.
Dem bösen widersprach er, ohne Ansehen der Person
getrost und freudig; jedoch mit einer solchen Art
und modestie, daß auch diejenigen, die es sonder-
lich angangen, solches nachher in seiner Abwe-
senheit haben rühmen müßen. War er bey
solchen, zu denen er vor andern ein gut Ver-
trauen hatte, so war er ungemein munter und
erweckt, sang und betete mit ihnen, und erbaue-
ete sie durch geistliche Unterredungen.
Ein und ander particulare, davon beyzubringen, so
ist er ein par mal auf begehren einer vorneh-
men