Sonst haben sich in diesem nun bald zurück gelegten Jahr fürchterliche Begebenheiten ereignet.
Im Frühjahr giengen manche Schiffe von Savannah nach Neu Yorck und Baltimore zu
Grunde wo manche Leute ihr zeitliches Leben verlohren. Ein Wirbelwind der vom Meer bei
Baltimore herkam verbreitete sich bis nach Wilks County in Georgien, trug das Haus und
Fenzen einer Plantasche weg, von der in Wilks County angelegten Schule ward das Dach
abgetragen, und die Schüler wunderbarer Weise erhalten. Wir spürten selbst hier in Eben-
Ezer das doch 160 Englische Meilen von jener County ist, die Folgen des fürchterlichen Sturms
es war am so genannten PalmSonntage wo das Heilige Abendmahl gehalten ward, es geschahen
bisweilen solche heftige Stöße daß es schien, als ob alle Fenster in der Kirche zerbrechen
würden, im Walde sahe ich den Tag darauf daß die dicksten und stärksten Bäume mit der
Wurtzel ausgerissen waren. Aber weder in Wilks County, noch hier hat jemand Schaden ge-
litten. Es ist fürchterlich im Walde, wenn heftige SturmWinde sich erheben, und ein Baum
nach dem andern niederfällt, weil man nirgend ausweichen kann. Vom Ende des Aprils
bis zum 6. Juny hatten wir hier in EbenEzer und fast in gantz Georgien keinen Regen. Starke
May Morgenthaue erhielten mir mein gepflantztes IndianerKorn. In vielen Gegenden waren
gantze Plantationen mit Welschkorn angepflantzt durch die dringende Sonnen Hitze ausgebrannt
worden. Viel Baumwolle erfror, die reichen Planter pflantzen fast lautter (Cotton) Baumwolle
und die armen Neger müssen darbem, und Hunger treibt sie an zu entlauffen und zu stehlen.
Das Mehl das von Pennsylvanien und Maryland nach Georgien geführt wird, ist so theuer, daß es
die Armen nicht kauffen können. Kaufleute, reiche Planter und Handwercker kommen hier wohl
zurecht, aber mir fällt es hart, doch bin ich in diesem Jahre durch die Güte des HErrn gesund erhalten
worden. Ich habe mir kein Land kauffen wollen, um von weltlichen und obrigkeitlichen Geschäften
frey zu seyn. In meinen ersten Jahren war alles in Georgien überaus wohlfeil, bis endlich der Krieg in
Europa ausbrach. Aber nie war es so theuer als in dem vergangenen und in diesem gegenwärtigen Jahre.
Die Erndte ist aber doch noch besser ausgefallen als man vermuthete. Im gantzen Lande hält man keine Erndten
Predigt, nur in EbenEzer wird jetzt ein Sonntag darzu ausgesetzt. Sonst ward sie an einem WochenTage
gehalten. Den 6.ten Juny giengen einige respecktable Familien die in Georgien wohnten von Savannah
mit einem Schiffe ab. An dem nehmlichen Tage wo ich in Savannah war, entstandt ein heftiger Sturm
von der See her, daß man vermuthete, daß Schif würde zu Grunde gehen, das auch geschehen ist.
Mit denen sich darauf befindenden soll man wohl Mitleiden haben, Männer, Frauen und Kinder
sind im Meer begraben worden. Es ward in vielen Zeitungen bekannt gemacht, und manchen ein
gut Zeugnis gegeben, daß sie in ihren Leben redliche Christen gewesen wären. Merkwürdig ist
die Beschreibung vom Caffernlande durch den amerikanischen Captain Stout , der durch einen fürchter-
lichen Orkan dahin verschlagen ward mit seinen Leuten die äusserste LebensGefahr ausstandt, und doch
alle erhalten wurden. Nach beschwerlichen Reisen im Cafferlande kam er endlich in Capstadt an,
Im Frühjahr giengen manche Schiffe von Savannah nach Neu Yorck und Baltimore zu
Grunde wo manche Leute ihr zeitliches Leben verlohren. Ein Wirbelwind der vom Meer bei
Baltimore herkam verbreitete sich bis nach Wilks County in Georgien, trug das Haus und
Fenzen einer Plantasche weg, von der in Wilks County angelegten Schule ward das Dach
abgetragen, und die Schüler wunderbarer Weise erhalten. Wir spürten selbst hier in Eben-
Ezer das doch 160 Englische Meilen von jener County ist, die Folgen des fürchterlichen Sturms
es war am so genannten PalmSonntage wo das Heilige Abendmahl gehalten ward, es geschahen
bisweilen solche heftige Stöße daß es schien, als ob alle Fenster in der Kirche zerbrechen
würden, im Walde sahe ich den Tag darauf daß die dicksten und stärksten Bäume mit der
Wurtzel ausgerissen waren. Aber weder in Wilks County, noch hier hat jemand Schaden ge-
litten. Es ist fürchterlich im Walde, wenn heftige SturmWinde sich erheben, und ein Baum
nach dem andern niederfällt, weil man nirgend ausweichen kann. Vom Ende des Aprils
bis zum 6. Juny hatten wir hier in EbenEzer und fast in gantz Georgien keinen Regen. Starke
May Morgenthaue erhielten mir mein gepflantztes IndianerKorn. In vielen Gegenden waren
gantze Plantationen mit Welschkorn angepflantzt durch die dringende Sonnen Hitze ausgebrannt
worden. Viel Baumwolle erfror, die reichen Planter pflantzen fast lautter (Cotton) Baumwolle
und die armen Neger müssen darbem, und Hunger treibt sie an zu entlauffen und zu stehlen.
Das Mehl das von Pennsylvanien und Maryland nach Georgien geführt wird, ist so theuer, daß es
die Armen nicht kauffen können. Kaufleute, reiche Planter und Handwercker kommen hier wohl
zurecht, aber mir fällt es hart, doch bin ich in diesem Jahre durch die Güte des HErrn gesund erhalten
worden. Ich habe mir kein Land kauffen wollen, um von weltlichen und obrigkeitlichen Geschäften
frey zu seyn. In meinen ersten Jahren war alles in Georgien überaus wohlfeil, bis endlich der Krieg in
Europa ausbrach. Aber nie war es so theuer als in dem vergangenen und in diesem gegenwärtigen Jahre.
Die Erndte ist aber doch noch besser ausgefallen als man vermuthete. Im gantzen Lande hält man keine Erndten
Predigt, nur in EbenEzer wird jetzt ein Sonntag darzu ausgesetzt. Sonst ward sie an einem WochenTage
gehalten. Den 6.ten Juny giengen einige respecktable Familien die in Georgien wohnten von Savannah
mit einem Schiffe ab. An dem nehmlichen Tage wo ich in Savannah war, entstandt ein heftiger Sturm
von der See her, daß man vermuthete, daß Schif würde zu Grunde gehen, das auch geschehen ist.
Mit denen sich darauf befindenden soll man wohl Mitleiden haben, Männer, Frauen und Kinder
sind im Meer begraben worden. Es ward in vielen Zeitungen bekannt gemacht, und manchen ein
gut Zeugnis gegeben, daß sie in ihren Leben redliche Christen gewesen wären. Merkwürdig ist
die Beschreibung vom Caffernlande durch den amerikanischen Captain Stout , der durch einen fürchter-
lichen Orkan dahin verschlagen ward mit seinen Leuten die äusserste LebensGefahr ausstandt, und doch
alle erhalten wurden. Nach beschwerlichen Reisen im Cafferlande kam er endlich in Capstadt an,