Hier in EbenEzer setzte ein brittischer Soldat einer Frau das Bajonett an die Brust, daß
sie vor Schrecken bald darauf starb. So machte es ein hessischer Soldat [mit] des seligen Gattin
Herrn Pastor Triebners. Der Englische General und hessische Oberste die lange Zeit bei Eben-
Ezer herum lagen, raubten und plünderten, was konn//te// man von den unter ihren Commando
stehenden Soldaten bessers erwarten? Lord Cornwallis war fast der einzige, der die Kriegs-
beschwerden so viel als möglich erleichterte. Englische und Amerikanische Räuber Mörder und
Plünderer thaten weit mehr Schaden als die regulairen Truppen. Der amerikanische General
Anthony Wayne drohte den Amerikanischen Räubern, wenn er sie in seine Gewalt bekäme, so
wollte er sie alle ohne Verschonen aufhängen lassen. 5 Meilen von mir wohnt ein ehemaliger
Räuber, der jetzt der reichste Mann in Effingham ist. Pastor Triebner war immer bei den hessischen
und englischen officers. Daß die Prediger sich zur brittischen und amerikanischen Parthey schlugen
war nicht recht. Man fragte die Quäcker, (Friends,) mit wem sie es hielten. Sie antworteten
sie betheten für den König und die königliche Familie. Das war christlich. Das thaten auch die deut-
schen Täuffer und Moravian Brethren. Ein gottseliger Prediger den der sel. Whitfield nach
Georgien geschickt hatte Revd. Mr. Pierie wollte sich nicht in die RevolutionsHändel mengen, so
ward ihm befohlen Georgien zu räumen. Er wurde nach dem Kriege wieder zurück geruffen, schlug
es aber ab. Manche Methodisten von Wesley und englische Baptisten erheben die Revolution. Das
ist kein Christus Sinn. Es ist heilsam sich solcher Gespräche zu entschlagen, die politischen Inhalts sind;
man hat genug an dem Worte Gottes zu lernen. Euer Hochwürden erlaubten mir in Ihren gütigen Schrei-
ben mich im Vertrauen an Sie zu wenden. Ich kann meinen Sohn hier in kein Colledge schicken, und
muß ihn selbst unterweisen so viel mir möglich ist. Daher wollte ich um einige ihm nützliche Bücher
bitten, da man jetzt einen leichtern Weg ausgefunden hat, es in kurtzer Zeit in Kenntnissen weiter
zu bringen, als ehemals lange Zeit darzu erfodert ward. Meine gantze Einnahme in jedem Jahr die
gar ungewis ist langte nicht zu, ihn gehörig zu unterstützen. Er mag denn werden, und wählen, was er
will, so will ich ihm doch so viel lernen, daß er ein brauchbares Glied der menschlichen Gesellschaft
werden kann. Ich schicke ihn in die Schule englisch zu lernen er kann nun lesen und schreiben, und
auch einen kleinern Brief ohne Beihülffe aufsetzen. Er hat ein gutes Gedächtnis, und ist sonst gehor-
sam, daß ich wenig Schärfe brauchen darf. Schicken ich ihn unter die englischen Leute so möchte er
verdorben werden, daher will ich ihn so lange bei mir behalten, als möglich ist. Ich möchte ihn aber gern
lateinisch und griechisch lernen, hirzu wünschte ich Bücher aus Deutschland. Weil ich keine Tagebücher
sende, so habe ich alles immer in den Briefen zusammengefaßt. Was mir an meinen Theil hier wichtig
ist, kann an einen andern Ort weniger bedeutend seyn. Daß die EbenEzerische Gemeine seit meinen
Hierseyn als eine deutsche religiöse Gesellschaft von dem Government in Georgien bestätigt worden
ist, werden Euer Hochwürden aus dem Charter of Incorporation of the EbenEzer Church and
its dependencies ersehen haben. Dieser ist durch boshafte amerikanische Engellender 1797