in Amerika. Unmoralische Menschen werden ausgeschlossen, aber unter den lutherischen sind Leute die äusserst unordent-
lich leben, Vorsteher der Gemeine. Die EbenEzerische Gemeine konnte nicht in die Länge bestehen. Es kam schon zu des sel.
Bolzius Zeiten ein böses Geschlecht auf. Jetzt ist bei solchen Leuten nichts auszurichten, obgleich ihre übles Leben offenbar ist,
so sind sie doch mit einer solchen pharisäischen Gerechtigkeit erfüllt, daß sie sich im geringsten nicht überführen lassen.
Das stiftet bey den Methodisten solchen Nutzen, daß sie von einem Ort zum andern gehen. Muß man beständig an
einem Ort stehen, so werden die Leute es so gewohnt, und fast zu Todte gepredigt. Doch laß ich den Muth nicht sinken
wenn mich Kleinmuth anwandeln will, so flehe und bethe ich zum HErrn. Bösen Leute ist auch ein Ziel gesetzt, das sie
nicht überschreiten dürffen. Das hat sich seit meinem Hiersein an manchen Deutschen in Savannah und EbenEzer gezeigt.
Es ist nicht gut wenn hier zwey Prediger an einem Ort stehen, mögen sie auch mit einander wandeln, sie sind den eins
unter sich. Es entstehen Rotten und Partheyen, wie man in EbenEzer die traurigen Folgen noch schmertzhaft erfahren muß.
Ich hielt es vor rathsam die Copy des Rabenhorstischen Bonds weswegen ein so langer und kostbarer Proces geführet ward,
mit zu schicken. Denn aus dem Bond ist zu ersehen daß das Hochwürd. Directorium des Hallischen WaisenHauses so
viel Recht an diesem Capital hat, als Sr. Hochwürd. Herr Dr. Urlsperger. Wo steth doch nur eine Sylbe vom Herrn Pastor Triebner
darinne. Wie konnte der Herr Doctor jenem Manne die Einfoderung auftragen, da ich ihm 1797 schrieb, daß er sich
nach einem verständigen Mann umsehen möchte, weil Gefahr wäre, daß es sonst verlohren gehen möchte. Ich würde
gleich unmittelbar auch an dem sel. Herrn Doctor Schultze geschrieben haben, wenn ich den Inhalt des Bonds gewust
hätte. Als ich in Georgien ankam übergab ich das Originalbond den KirchenAeltesten, die suchten den alten Waldhauer
durch Güte zu bewegen zu zahlen, sie machten es aber damit schlimmer. Endlich ward Waldhauer von den Trustees gericht-
lich belangt, die Sache verzögerte sich aber von Zeit zu Zeit, und dabey wurden grose Versündigungen begangen. Den
Proces konnte ich nicht führen, das wäre meinem Beruf zuwider gewesen, und Geld darzu konnte ich nicht aufnehmen,
weil ich keine property zu versetzen habe. Dann habe ich bei der gegenwärtigen Verfassung weder Sitz noch Stimme
unter den Trustees, diese sind von der Regierung darzu verordnet die Gemeine und KirchenGüter zu verwalten. Bis jetzt
kann ich kaum meinen nothdürftigen Unterhalt bekommen. Von 1787 bis 1798 schrieb ich den Trustees 20 Pfund zum besten,
nach dem grosen Brand in Savannah 1796 suchte ich es fortzusetzen, es konnte aber nur noch einige Zeit geschehen. Vor
Artzeney und Bücher bezahlen alle willig, sind auch recht wohl zufrieden, und manche erkennen es als eine Wohlthat. Sie
lassen auch jetzt Ew. Hochwürd. durch mich gehorsamst bitten, ihnen doch bald Artzeney übersenden zu lassen. Will man
Prediger unter die Deutschen nach Amerika senden, so müssen sie sich ihren Unterhalt selbst erwerben können, den Leu-
ten, die von den ihrigen zahlen sollen kann man nicht trauen. Zu EbenEzers Erhaltung sind solche ansehnliche Beyträge
aus Deutschland übermacht worden, aber man weiß nicht wo manches hingekommen ist. Mit den Englischen ist ein gantz
anderes Verhältnis. Das ist die Landessprache, dann leben auch die Prediger auf dem Lande von ihren Plantaschen und
erhalten einen geringen Beytrag. Unter den Baptisten und Methodisten ist jedes Glied verbunden das Seinige zur Erhaltung
der Gesellschaft beyzutragen. Unter der wilden KirchenGemeine läßt sich das nicht einführen. Die Ungezogenen fan-
gen an zu trotzen, und sagen wir gehen nicht mehr in die Kirche. Jetzt fängt Thomas Paine auch an sich wieder in
den Zeitungen zu melden. Der Präsident Thomas Jefferson ließ die Religionen in ihrer bisherigen Verfassung der
Constitution gemäs, es ist aber eine wichtige Frage, ob es auch in Zukunft so bleiben wird. Paine behandelt einen
Gentlemen Mr. Hulbert of Sheffield one of the Federal members of the Massachusetts Legislature sehr übel.
Prediger thäten wohl, wenn sie seinen Namen gar nicht erwähnten zumahl auf der Kanzel, er beleidigt sie doch
nicht öffentlich. Dann wäre das Verhältnis wieder anders. Die Wesleyischen Methodisten sind über 100000 in den
vereinigten Staaten angewachsen, so berichtete mich ein junger Prediger unter ihnen Lewis Meyers, ich bath um ihre Minutes,
wo man die Zahl ihrer Prediger und Glieder findet. Mister Hammet der 1803 in Charleston starb hatte eine Tren-
nung unter Wesley's Methodisten angerichtet. Einige von seiner PredigerVerbindung die ich kenne sind üble Leute,
sie haben auch die Form der redlichen Methodisten ange//n//kommen, und manche hintergangen, welche sie nicht kannten. Und die
ich kennen lernte sind auch FreyMaurer. So ist der jetzige bischöfliche Minister in Savannah Doctor Best grand Chaplain