in einer kleinen BaptistKirche 7 Meilen von mir mit geladenen Gewehr ein, gleich nach der Predigt
und geendigten Gottesdienst, einen Neger herauszuholen, zu welchen sie doch kein Recht hatten.
Der Neger ward tödtlich verwundent, und dem BaptistPrediger dem die reiche Plantasche und Kirche
gehört, drohete man mit geladenen Gewehr. Gott verhütete es, daß kein Unglück geschahe. Sie wur-
den gleich von den Leuten gefangen genommen, und nach Savannah in die Jail geführt, doch widersetz-
ten sie sich, und machten sich unterwegs frey, jeder muste 2000 Dollar bis die Sache für die Supe-
rior Court gelangte, Caution stellen. Es verzog sich bis zum Dec. im vorigem Jahr bis ihre Sache ausgemacht
ward. Der Cief Justice George Jones ein Mann der Gerechtigkeit übt zeigte ihnen vor der Court, daß
sie weil sie die arge That an einem Sonntage geübt hätten, nach den Gesetzen des Landes das Hängen ver-
dient hätten. Wäre würcklich jemand getödet worden, so wären sie ohne weitere Umstände aufgehängt
worden. Jeder sollte 400 Dollar Straffe anlegen doch kam es auf 50 Dollar herunter und ein d[rey ?] wö-
chentliches Gefängnis. Auch hier war Nachlas, sie schickten ein Bittschrift an den Governor Milledge,
der keine Religion hat, und wurden etwa 14 Tage in der Jail in Savannah gehalten. In der Assembly
in Louisville ist es im Novbr. im vorigen Jahr übel zugegangen. Da das Geld verzehrt war, und die
Assembly aufbrechen wollte, haben sich die meisten AssembelMänner voll getruncken. Daher blie-
ben die wichtigsten Sachen unausgemacht. Unter den geringern im Volck finden man noch wahres
Christenthum besonders unter denen die zum Baptisten und Methodisten gehören. Die Presbyterianer
haben den Lutherischen nicht viel vorzuwerffen. In Savannah bemerckt man wenig geistlich Leben
bey ihnen. Die Gentlemen die zur bischöflichen Kirche gehören sind meistentheils FreyMaurer, und
von denen kann man nichts halten, ihre Früchte zeigen zur Genüge, wer sie sind. Sie halten Negressen
neben ihren Frauen, die viel Freyheit haben. Daher sieht man in Savannah viel Mulatten. Die Herren
schämen sich auch nicht. Unser Attorney Thomas Gibbons, ein sehr reicher Mann, der viele Häuser in Savan-
nah und sehr grose Plantaschen auf dem Lande besitzt hat neben seiner Gattin eine nicht geringe
Zahl Negressen zu NebenWeibern, von denen er auch Kinder hat. Er soll an die 1000 Neger haben
sonst ist er ein guter Redner und Advocat er giebt auch den Armen, übt aber auch viel Ungerechtigkeit
aus. Er geth in die Kirche und zum Abendmahle bey den Presbyterianern. Er hat uns in EbenEzer
lange aufgehalten in der Waldhauerischen Sache. Doch brach er endlich durch, da ich 1803 im [M]ay
ein englischen Brief an ihn schrieb die Sache in der Federal Court zu endigen. Er that es auch.
Die andern Advocaten sind zum Theil viel schlimmer, auch heftige Spötter der Bibel. Es wird
nun auch in Amerika zur BibelÜebersetzung in verschiedene ostindische Sprachen durch die englischen
BaptistMissionarien gesammelt. Es ward in Savannah in die Republican Gazette eingerückt.
In Philadelphia haben die Geistlichen Herr Dr. Hellmuth der reformirte deutsche Prediger,
ein bischöflicher Prediger, Presbyterianer Independenten, Baptisten und MethodistMinister
diese wichtige Angelegenheit empfohlen. In Frankreich läßt sich wohl wenig nach allem An-
sehen für die Ausbreitung des Christenthums erwarten, da es beständig Krieg führet. So
viel man sich auch von der Revolution versprach, so sehr muß man jetzt das Gegentheil wahr-