Man kommt zu mancher Erfahrung, und wird desto dringender zum Wachen und Bethen angetrieben. Da ich
nun alt werde, so sind mir die Feinde der Wahrheit zwar heftig feind, sie vermögen aber nichts wider
mich. Sie vergreiffen sich daher an meinen Sohn, der einen stillen und christlichen Wandel führt.
Er ist von männlicher Größe, weil man es ihm nicht äußerlich ansieht, was ihm fehlt, so wollten seine
Feinde behaupten, es wäre nicht wahr, was ich von ihm bezeugt hätte. In Savannah wo ein junger Mensch
an s[eine]r statt zu gehen sic[h] freywillig erboth, er bekommt in 6 Monathen 150 Dollars von mir suchte ein
Captain und Leutenant von Effingham County ihn zu überreden zu entlauffen, und meinen Sohn mit
Gewalt zum marschieren zu zwingen. Den 20. Jan. wurde mein Sohn von 2 Effinghamischen Officieren
auf eine äusserst höhnische und spöttische Art behandelt. Der eine ist ein Flucher Trincker und Duellant und der
andere ein Freygeist, der weder Auferstehung noch Gericht, noch Himmel und Hölle glaubt. Doch ist er behutsam genug,
es so gleich mercken zu lassen, ausser wo er seines Gleichen vor sich hat. Den 17. Jan. war mein Sohn so glücklich
in Savannah in einer Auction köstliche englische Wercke um einen geringen Preis zu erstehen. Philipp Doddridge
Paraphraß über das gantze N[eue] T[estament] für 6 Dollars da es sonst 18 Dollars kostet, und andere nützliche Wercke mehr.
In Savannah ist eine MissionsGesellschaft errichtet worden, der Herr Dr. Kollock ist Präsident
derselben. Ich habe ihn schon rühmlich in den vorigen Briefen genannt. Dem hochwürdigen Herrn Dr. Knapp
lassen die Unterschriebenen gehorsamst bitten ihnen die begehrte Artzeney durch Ihre gütige Besor-
gung verabfolgen zu lassen. Ich bitte mich beiden hochwürdigen Herren Directoren bestens zu empfehlen,
auch der Demoiselle Nebe. Ich behalte Ihre seligen Aeltern in gesegneten Andencken. So bitte ich auch
die theuren Greise Herrn Diac. Böttger und den l. Vater Hubert in HErrn zu grüßen. Sie werden mich auch dem
Herr Doctor Düffer bestens empfehlen. Das umgearbeitete ArtzneyBuch ist hier sehr begünstigt.
Binnen einen Monath wird noch manches geschehen, wovon ich und mein Sohn welchen die Ge-
meine im vorigem Jahr zum Trustee wählte, Sr. Hochwürd. dem Herrn Dr. Knapp Bericht zu geben verbunden sind.
Den 2. Osterfeyertag ist wieder Vorsteher und Trustees Wahl, die nicht so ruhig abgehen möchte,
weil so manches entdeckt worden ist, das üble Geister garr geheim gehalten hätten.
Der sel. Inspecktor Fabricius trug mir auf beim meiner Hereinsendung 1786
für das Beste des Waisenhauses zu sorgen, da es Anfoderung an EbenEzer hatte, diese konnte ich
nicht eintreiben. Aber das Capital von 649 Pfund muß zurückgegeben werden.
Ich bitte mir mit der Kiste auch die Übersetzung des Hosea, und 6 der kleinen Propheten
von Nahum bis Maleachi auf meine Rechnung mit zu übersenden. So wollte ich auch um des
Herrn Dr. Knapps Übersetzung für Bezahlung bitten. Der HErr vergelte Ihnen die viele Mühe,
die ich Ihnen mache. Ich verbleibe
nun alt werde, so sind mir die Feinde der Wahrheit zwar heftig feind, sie vermögen aber nichts wider
mich. Sie vergreiffen sich daher an meinen Sohn, der einen stillen und christlichen Wandel führt.
Er ist von männlicher Größe, weil man es ihm nicht äußerlich ansieht, was ihm fehlt, so wollten seine
Feinde behaupten, es wäre nicht wahr, was ich von ihm bezeugt hätte. In Savannah wo ein junger Mensch
an s[eine]r statt zu gehen sic[h] freywillig erboth, er bekommt in 6 Monathen 150 Dollars von mir suchte ein
Captain und Leutenant von Effingham County ihn zu überreden zu entlauffen, und meinen Sohn mit
Gewalt zum marschieren zu zwingen. Den 20. Jan. wurde mein Sohn von 2 Effinghamischen Officieren
auf eine äusserst höhnische und spöttische Art behandelt. Der eine ist ein Flucher Trincker und Duellant und der
andere ein Freygeist, der weder Auferstehung noch Gericht, noch Himmel und Hölle glaubt. Doch ist er behutsam genug,
es so gleich mercken zu lassen, ausser wo er seines Gleichen vor sich hat. Den 17. Jan. war mein Sohn so glücklich
in Savannah in einer Auction köstliche englische Wercke um einen geringen Preis zu erstehen. Philipp Doddridge
Paraphraß über das gantze N[eue] T[estament] für 6 Dollars da es sonst 18 Dollars kostet, und andere nützliche Wercke mehr.
In Savannah ist eine MissionsGesellschaft errichtet worden, der Herr Dr. Kollock ist Präsident
derselben. Ich habe ihn schon rühmlich in den vorigen Briefen genannt. Dem hochwürdigen Herrn Dr. Knapp
lassen die Unterschriebenen gehorsamst bitten ihnen die begehrte Artzeney durch Ihre gütige Besor-
gung verabfolgen zu lassen. Ich bitte mich beiden hochwürdigen Herren Directoren bestens zu empfehlen,
auch der Demoiselle Nebe. Ich behalte Ihre seligen Aeltern in gesegneten Andencken. So bitte ich auch
die theuren Greise Herrn Diac. Böttger und den l. Vater Hubert in HErrn zu grüßen. Sie werden mich auch dem
Herr Doctor Düffer bestens empfehlen. Das umgearbeitete ArtzneyBuch ist hier sehr begünstigt.
Binnen einen Monath wird noch manches geschehen, wovon ich und mein Sohn welchen die Ge-
meine im vorigem Jahr zum Trustee wählte, Sr. Hochwürd. dem Herrn Dr. Knapp Bericht zu geben verbunden sind.
Den 2. Osterfeyertag ist wieder Vorsteher und Trustees Wahl, die nicht so ruhig abgehen möchte,
weil so manches entdeckt worden ist, das üble Geister gar
Der sel. Inspecktor Fabricius trug mir auf beim meiner Hereinsendung 1786
für das Beste des Waisenhauses zu sorgen, da es Anfoderung an EbenEzer hatte, diese konnte ich
nicht eintreiben. Aber das Capital von 649 Pfund muß zurückgegeben werden.
Ich bitte mir mit der Kiste auch die Übersetzung des Hosea, und 6 der kleinen Propheten
von Nahum bis Maleachi auf meine Rechnung mit zu übersenden. So wollte ich auch um des
Herrn Dr. Knapps Übersetzung für Bezahlung bitten. Der HErr vergelte Ihnen die viele Mühe,
die ich Ihnen mache. Ich verbleibe
Ihr
im HErrn treu ergebener Freund
Johann Ernst Bergmann.