nicht so gar wohl stehen. Die Universalists die man hier Hell Redemptioners nennt finden bei den Grosen
und Angesehenen vielen Beifall und Anhang. Von Journals wie sie in Deutschland haben weiß man hier in
den südlichen Staaten wenig. Das Neu Yorckische Missionary Magazine wovon ich nur die zweite ersten
Volumns habe kann ich nicht mehr bekommen, weil sich die englischen Baptists in Savannah darinnen beleidigt
fanden, da ein Mann der vorher ein Presbyterianer gewesen war, sich von den englischen Baptisten tauffen lies,
und diese dann wieder verließ und ein Quäcker ward. Der Herausgeber hat sich des Ausdrucks Anabaptist
bedient, die Sache können die Baptists nicht leugnen, nur der erwähnte Ausdruck ergrimmte sie. Der Mann der
seine Religion änderte gab dadurch Gelegenheit, daß seine Kinder Freydencker wurden. Einer seiner Söhne
bekennt es, der sich aber zum HErrn bekehrt hat, und von einem gottseligen PresbyterianerPrediger in seiner
SeelenNoth getröstet und aufgerichtet ward. Die verschiedenen ReligionsPartheyen ziehen sich auch sehr durch
in ihren Predigten. Daher sagen diejenigen welche von Jugend //auf// ohne allen christlichen Unterricht auferzogen worden
sind wem sollen wir denn glauben? Ihr beruft euch alle auf die Bibel und eine Denomination haßt und verdammt die
andere, so bleiben wir also vor uns und lassen euch euren Streit. Ihr meint alle Recht zu haben. Woher kann man
es denn wissen? Das sind die gewöhnlichen Einwendungen. Thomas Jefferson ward wieder zum President dieser
vereinigten Staaten gewählt. Aaron Burr welcher den General Hamilton der als ein groser StaatsMann gerühmt
ward in Neu Yorck am vergangenen Sommer 1804 in einem Duell tödtlich verwundete, daß er bald darauf starb,
verlohr seine Stelle. G[eorge] Clinton in Neu Yorck ward zum Vice President gewählt. Manche Prediger erlaubten sich un-
anständige Ausdrücke gegen den President, das ward auch in rebublikanischen Zeitungen gerügt, sie fanden aber wieder ihre
Apologeten an den Federalisten. Jetzt sind in der republikanischen Zeitung in Savannah immer nützliche Stück einge-
rückt die NaturGeschichte betreffen, auch manche historische Merckwürdigkeiten, nur ist der Druck gar schlecht, und voller typo-
graphischer Fehler. Nun ist es ein Jahr, da in Georgien zweymal durch den WirbelWind an zwey Orten groser Scha-
de und Verwüstung angerichtet ward. Es soll fürchterlich von weiten anzusehen seyn. Ein EbenEzerischer und verheyrathe-
ter Mann Gottlieb Schneider 15 Meilen von mir wohnhaft von redlichen Gemüth und christlichen Sinn erzählte mir, daß
er 1800 auf seiner Reise nach Wilks County nur ein wenig in einen solchen Wind gekommen wäre. Es wäre sagte er so
fürchterlich anzusehen, daß man es nicht beschreiben könnte. Damit stimmen auch andere überein, welche entfernte Zuschau-
er der WirbelWinde im vergangenen Jahre waren. In kurtzer Zeit ist er vorüber aber kein Mensch kann dabey sein
L[ebe]n retten wenn es nicht durch Gottes gantz wunderbare Errettung geschieht. Der 1800 nahm nur ein Haus in Wilks
County weg. Die Leute wurden am Leben erhalten. Gerade vor meines Freundes des MethodistPredigers Mr. Hope
Hulls Plantation gieng der verwüstende WirbelWind vorbey. Im vorigen Jahre ward bey Augusta ein schwerbela-
dener Wagen von 4 Pferdten gezogen und 2 Männern geführt vom Wirbelwind in die Luft gehoben, und man hat die
Waaren hernach in Südcarolina gefunden. SturmWinde die nach und nach die Bäume umreisen, sind gefährlich, aber
weit schräcklicher sind die WirbelWinde. Doch würde es ungerecht seyn einen Schluß auf die Leute zu machen, die dabey
umkamen es waren arme Leute, die sich //von ihrer// Hände Arbeit nährten, da in Augusta manche sehr böse Leute zu finden sind,
//welche// das Unglück nicht betraf, obgleich jene Stadt in furchtbarer Erwartung deswegen war. Der WirbelWind gieng gerade
vor der Stadt vorbey und zeigte seine Gewalt bis 3 Meilen in Südcarolina. Der 8. Sept. 1804 wird in Georgien
unvergeßlich bleiben, so gefährlich hätte auch der 30. Septbr. werden können, wo es nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr um
¼ Stundte stürmte, und in Savannah und Augusta ein Zahl Chimnies niederries. In EbenEzer konnte ich Vor
und nachmittags predigen, und preise dem HErrn, daß keiner meiner Zuhörer, von den//en// die im Sturm im Heimgehen waren
Schaden litt. Es ist aber betrübt daß manche freche Leute noch darüber spotten, und manche wollen mit ihrer Philoso-
phie die Ursachen der gegenwärtigen fürchterlichen Ereignisse erklären. Sey mir nicht schräcklich, meine Zuversicht! in der Noth!