nach der gegenwärtigen Verfassung nichts thun kann, und es mir wehe thut, daß das Raben-
horstische Vermächtnis noch nicht an das WaisenHaus und die Mission übermacht worden ist
so will ich doch immer fortfahren Vorstellungen an die Trustees zu thun, dieses Geschäfte
mit mehrern Eifer zu treiben. Das Kläglichste ist hier zu Lande, daß die Lawyer oder Ad-
vocaten immer den besten Theil ziehen, da alles vor Gericht ausgemacht werden muß. Mit
Schrecken laß ich, daß das WaisenHaus einen unglücklichen Brand erlitten hat. Das soll mich
erwecken desto fleißiger für dasselbe zu bethen, daß der HErr die so wohlthätigen Anstalten
erhalten möge, bis ans Ende der Tage! Vor einigen Jahren wäre mir auch mein Haus bald
abgebrannt, doch hat der HErr den Flammen gewähret es unbeschädigt zu lassen. In Savannah
waren im vorigen Jahr im Jun. starke DonnerWetter, wo es in Häußer und neben Häußer
einschlug, doch ist Gott sey Dank kein Mensch getödet worden. Die Wetter sind hie[r] [st]ärker
als in Deutschland. Fürchterlich, aber auch prächtig ist es wenn 2 [oder] 3 zusammen kommen, sie sind
gemeiniglich mit heftigen SturmWinden begleitet, wodurch gantze Striche beschädiget werden.
Der HErr stärke Ew. Hochwürd. bey Ihren herannahenden Alter, Er segne Sie und Dero
Familie mit aller Art von Glückseligkeit. Er lasse Ihre Bemühungen von den wohlthätigsten
Folgen seyn, zum Besten Seines Reichs und zur Verherrlichung seines großen Nahmens!
Ich bin mit aller Hochachtung
Ew. Hochwürd.
 
gehorsamster Diener und Fürbitter bey dem HEr[rn]
Johann Ernst Bergmann.