Durch Gottes Erbarmung brachte ich mich drey Jahr, obwohl bisweilen kümmerlich,
zumal in meinen tödtlichen Krankheiten, durch. Und ich freue mich, daß ich doch
nicht genöthiget ward, Schulden zu machen, und meinen NebenMenschen beschwerlich
zu fallen. Der HErr hat alles wohl gemacht. – Das PappierGeld ist nunmehr
abgeschaft worden. Die EbenEzerische Gemeine muß sich aber noch einmal aufs neue
bei der jetzigen Regierung incorporiren lassen. Bisher gab ich mir alle Mühe, sie
durch dringende Vorstellungen darzu zu bewegen. Weil aber die Incorporation
mit einigen Unkosten verknüpft ist, so zeigen sich mehrere Schwierigkeiten dabey,
als man glauben sollte. Sollte es dahin kommen, daß diese wichtige Sache i[n O]rd-
nung gebracht würde, so werde ich Euer Hochwürden sogleich gehorsamst Nachricht
davon ertheilen. Der schlaue Waldhauer wird sich freylich auf alle Art widersetzen.
Denn so bald als die Gemeine von der Landes Regierung privilegirt ist, haben Vorsteher
und Trustees das vollkommenste Recht den Waldhauer mit Nachdruck anzugreiffen.
Der übelgesinnte Mann wollte vor einiger Zeit die weitläuftige Rabenhorstische
Plantasche an einen englischen Baptist Prediger verkauffen. Allein der Anschlag
ward vernichtet. Es scheint auch sonst nichts mehr übrig zu bleiben, als die 900 Morgen ,
welche Herr Rabenhorst mit Unrecht an sich zog, da es eigentlich der Gemeine gehörte.
Sein Anhang mag es aber durchaus nicht hören. Die Rabenhorstische Hinterlassenschaft
ist wohl verlohren, da Waldhauer mit Hinzuziehung einiger gewissenlosen Zeugen es
beschwören will, daß ihm von den Plünderern und blutdürstigen Räubern alles
gestohlen worden sey. Es kann einen harten Proceß geben. Wie unverantwortlich mit
den Eidschwüren hier in Georgien umgegangen wird, ist nicht zu beschreiben! Inde[ssen] muß
die Gemeine den Mann angreiffen, weil sie vor allen Andern das näheste Recht darzu hat.
Weil ich nun bis diese Stundte gar keine Besoldung von den darzu ausgesetzten Lega-
ten erhalten, so bin ich gar gern erböthig, wenn man noch etwas erhält, meinen Theil,
der mir von rechtswegen zukommen müste, abzutreten. Wie lange aber die Sache noch
hinausgeschoben werden möchte, das läßt sich nicht bestimmen. Meinen Unterhalt
muß ich mir jetzt, bei der äußersten Armuth der Gemeine sauer verdienen. Savannah
und Gosen giebt mir jährlich etwas, wenn es meine Gesundheits Umstände zulassen, daß ich
ihnen mit predigen kann. In Nordcarolina beweist man mehr Eifer das Deutsche
zu erhalten, als hier in Georgien. Es ist auch in jenem Staate eher möglich, da die
zumal in meinen tödtlichen Krankheiten, durch. Und ich freue mich, daß ich doch
nicht genöthiget ward, Schulden zu machen, und meinen NebenMenschen beschwerlich
zu fallen. Der HErr hat alles wohl gemacht. – Das PappierGeld ist nunmehr
abgeschaft worden. Die EbenEzerische Gemeine muß sich aber noch einmal aufs neue
bei der jetzigen Regierung incorporiren lassen. Bisher gab ich mir alle Mühe, sie
durch dringende Vorstellungen darzu zu bewegen. Weil aber die Incorporation
mit einigen Unkosten verknüpft ist, so zeigen sich mehrere Schwierigkeiten dabey,
als man glauben sollte. Sollte es dahin kommen, daß diese wichtige Sache i[n O]rd-
nung gebracht würde, so werde ich Euer Hochwürden sogleich gehorsamst Nachricht
davon ertheilen. Der schlaue Waldhauer wird sich freylich auf alle Art widersetzen.
Denn so bald als die Gemeine von der Landes Regierung privilegirt ist, haben Vorsteher
und Trustees das vollkommenste Recht den Waldhauer mit Nachdruck anzugreiffen.
Der übelgesinnte Mann wollte vor einiger Zeit die weitläuftige Rabenhorstische
Plantasche an einen englischen Baptist Prediger verkauffen. Allein der Anschlag
ward vernichtet. Es scheint auch sonst nichts mehr übrig zu bleiben, als die 900 Morgen ,
welche Herr Rabenhorst mit Unrecht an sich zog, da es eigentlich der Gemeine gehörte.
Sein Anhang mag es aber durchaus nicht hören. Die Rabenhorstische Hinterlassenschaft
ist wohl verlohren, da Waldhauer mit Hinzuziehung einiger gewissenlosen Zeugen es
beschwören will, daß ihm von den Plünderern und blutdürstigen Räubern alles
gestohlen worden sey. Es kann einen harten Proceß geben. Wie unverantwortlich mit
den Eidschwüren hier in Georgien umgegangen wird, ist nicht zu beschreiben! Inde[ssen] muß
die Gemeine den Mann angreiffen, weil sie vor allen Andern das näheste Recht darzu hat.
Weil ich nun bis diese Stundte gar keine Besoldung von den darzu ausgesetzten Lega-
ten erhalten, so bin ich gar gern erböthig, wenn man noch etwas erhält, meinen Theil,
der mir von rechtswegen zukommen müste, abzutreten. Wie lange aber die Sache noch
hinausgeschoben werden möchte, das läßt sich nicht bestimmen. Meinen Unterhalt
muß ich mir jetzt, bei der äußersten Armuth der Gemeine sauer verdienen. Savannah
und Gosen giebt mir jährlich etwas, wenn es meine Gesundheits Umstände zulassen, daß ich
ihnen mit predigen kann. In Nordcarolina beweist man mehr Eifer das Deutsche
zu erhalten, als hier in Georgien. Es ist auch in jenem Staate eher möglich, da die