Doch sind eben nicht so gar viel in diesem /87./ Jahr gestorben. Nur 6. 2 Wittben 1 Ehefrau und
3 Kinder. Nur 2 haben sich copulieren lassen. Die Anzahl der getauften Kinder in EbenEzer
Zion und Bethanien ist 26. Communicanten waren 400. Viele hätte wohlgethan sie wä-
ren gar weggeblieben. Alte Leute sind so unwissend im Christenthum, daß man
sich darüber betrüben muß. Gleichwohl sind sie zur Partheilichkeit geneigt. Auch die-
sen Punkt muß man im Predigen berühren. Manche von Herrn Triebners und auch Herrn Rabenhorsts
Anhange haben mir viele Noth gemacht. Sie kommen aber doch nicht aus, mit aller Grob-
heit und Ungestüm. Wenn wieder 2 in EbenEzer predigten, so wäre es wieder so. Bey aller
Liebe und Gedult die man beweist, (denn ich lebe gantz für mich, außer was meinen Be-
ruf betrift) so ist doch am Ende weiter nichts als Lieblosigkeit und Grobheit zu spüren.
Die deutsche Sprache ist erbärmlich. Manche versteth man kaum. Die Lebenspflichten sind
wenig im Predigten getrieben worden, und es ist doch unter diesem Volk höchst nöthig, wenn
sie aus ächten Gründen hergeleitet worden, so sehe ich nicht was für Nachtheil entstehen soll,
wenn Moral gepredigt wird, da man doch auch zugleich mit von der Bekehrung, und Glau-
ben predigen kann. Wegen der Vollmacht die hereingeschickt werden möchte, weis ich nicht, was
jetzt zu thun ist. Angreiffen kann man jetzt weder Habersham noch Waldhauern. Habersam
sitzt in der Assembly. Wollte man mit Gewalt durchdringen, so bekäme man PappierGeld.
Es wird wohl noch einige Zeit anstehen müssen. Der HErr gebe doch Deutschland und America
Frieden! Am 24. Dec. früh um 3 Uhr hatten wir in EbenEzer einen heftigen Schreck. E[s]
brannte bei einem heftigen Sturmwinde ein Hauß ab. Der HErr geboth dem Winde eine andere
Richtung zu nehmen sonst wäre Kirche, meins und noch 2 Häuser ein Raub der verzehrenden
Flammen geworden. D. Bahrdt soll ja wieder einen Allmanach geschrieben haben. Wenn D. Dathe
die PsalmenUbersetzung heraus gegeben hat, so wollte ich doch ergebenst bitten, daß Sie mir selbige
übersendeten. Es soll Ihnen durch Herrn J. G. v. dr. Smissen richtig ausgezahlt werden was
sie kostet. So wollte ich auch um ein Exemplar der Castellionischen Version des N. T. bitten.
Wenn ich auch das A. T. mit haben könnte, wäre mir es sehr lieb. Aus der Beschreibung von EbenEzer
die in Briefen deutlich genug dargelegt worden, werden Sie wohl sehen, daß Herr Probst nicht
als Schullehrer bestehen konnte. Die vorigen Schullehrer haben sich kümmerlich durchbringen //müssen//. Uberdies
ist ja nicht die geringste Schulanstalt vorhanden. Dannach hätte sich Herr D[oktor] U[rlsperger] freilich erkundigen //sollen//. Sollte
ich weichen, so darf keine Ordination mehr gelten. Ich will noch zugeben, daß in America
einer Prediger seyn könnte, wenn er auch nicht ordinirt ist, wenn er nur einen christlichen Wandel führt.
Empfehlen Sie Ihro Hochwürden dem Herrn D. Schultze und Herrn Past. Nebe. Ich bin mit aller Hochachtung
3 Kinder. Nur 2 haben sich copulieren lassen. Die Anzahl der getauften Kinder in EbenEzer
Zion und Bethanien ist 26. Communicanten waren 400. Viele hätte wohlgethan sie wä-
ren gar weggeblieben. Alte Leute sind so unwissend im Christenthum, daß man
sich darüber betrüben muß. Gleichwohl sind sie zur Partheilichkeit geneigt. Auch die-
sen Punkt muß man im Predigen berühren. Manche von Herrn Triebners und auch Herrn Rabenhorsts
Anhange haben mir viele Noth gemacht. Sie kommen aber doch nicht aus, mit aller Grob-
heit und Ungestüm. Wenn wieder 2 in EbenEzer predigten, so wäre es wieder so. Bey aller
Liebe und Gedult die man beweist, (denn ich lebe gantz für mich, außer was meinen Be-
ruf betrift) so ist doch am Ende weiter nichts als Lieblosigkeit und Grobheit zu spüren.
Die deutsche Sprache ist erbärmlich. Manche versteth man kaum. Die Lebenspflichten sind
wenig im Predigten getrieben worden, und es ist doch unter diesem Volk höchst nöthig, wenn
sie aus ächten Gründen hergeleitet worden, so sehe ich nicht was für Nachtheil entstehen soll,
wenn Moral gepredigt wird, da man doch auch zugleich mit von der Bekehrung, und Glau-
ben predigen kann. Wegen der Vollmacht die hereingeschickt werden möchte, weis ich nicht, was
jetzt zu thun ist. Angreiffen kann man jetzt weder Habersham noch Waldhauern. Habersam
sitzt in der Assembly. Wollte man mit Gewalt durchdringen, so bekäme man PappierGeld.
Es wird wohl noch einige Zeit anstehen müssen. Der HErr gebe doch Deutschland und America
Frieden! Am 24. Dec. früh um 3 Uhr hatten wir in EbenEzer einen heftigen Schreck. E[s]
brannte bei einem heftigen Sturmwinde ein Hauß ab. Der HErr geboth dem Winde eine andere
Richtung zu nehmen sonst wäre Kirche, meins und noch 2 Häuser ein Raub der verzehrenden
Flammen geworden. D. Bahrdt soll ja wieder einen Allmanach geschrieben haben. Wenn D. Dathe
die PsalmenUbersetzung heraus gegeben hat, so wollte ich doch ergebenst bitten, daß Sie mir selbige
übersendeten. Es soll Ihnen durch Herrn J. G. v. dr. Smissen richtig ausgezahlt werden was
sie kostet. So wollte ich auch um ein Exemplar der Castellionischen Version des N. T. bitten.
Wenn ich auch das A. T. mit haben könnte, wäre mir es sehr lieb. Aus der Beschreibung von EbenEzer
die in Briefen deutlich genug dargelegt worden, werden Sie wohl sehen, daß Herr Probst nicht
als Schullehrer bestehen konnte. Die vorigen Schullehrer haben sich kümmerlich durchbringen //müssen//. Uberdies
ist ja nicht die geringste Schulanstalt vorhanden. Dannach hätte sich Herr D[oktor] U[rlsperger] freilich erkundigen //sollen//. Sollte
ich weichen, so darf keine Ordination mehr gelten. Ich will noch zugeben, daß in America
einer Prediger seyn könnte, wenn er auch nicht ordinirt ist, wenn er nur einen christlichen Wandel führt.
Empfehlen Sie Ihro Hochwürden dem Herrn D. Schultze und Herrn Past. Nebe. Ich bin mit aller Hochachtung
Ew. HochEdelgeb.gehorsamster Diener und FürbitterJEBergmann.
P.S. Auch Ihr. Niece u. Herrn Vetter bitte ich mich
bestens zu empfehlen. Mein Fieber greift
mich hart an. Sie werden mir nach Ihrer
väterlichen Nachsicht als einen Krancken etwas
zu Gute halten. Das Gebeth ist doch die
beste Artzney für die Seele.
bestens zu empfehlen. Mein Fieber greift
mich hart an. Sie werden mir nach Ihrer
väterlichen Nachsicht als einen Krancken etwas
zu Gute halten. Das Gebeth ist doch die
beste Artzney für die Seele.