vor einiger Zeit angetragen nach Augusta zu kommen, den Deutschen
zu predigen, die über dieses Städtgen noch weit hinaus wohnen, und Kinder zu t[auf]-
fen. Die große Unsicherheit und Lebensgefahr in die man in der jetzigen Zeit kommen
könnte, verbiethet es, biß der HErr uns ruhigere Zeiten schencken wird. Von mei-
nen anderweitigen Umständen glaube ich, werden Sie durch Herrn J. G. v. d. Smis-
sen schon Nachricht erhalten haben. Wenn Sie wisten, wie sich Herr Probst hier
gegen mich bewiesen hat, Sie würden sich wohl wundern. – Man muß eher
solche Leute bedauern, als sich mit ihnen auflegen. Wenn mich Herr Probst
als die Ursache seiner Abreise von EbenEzer ansehen will, so muß ers erst mit
einen reichen Gentleman Mr. Millen, der aber zu Anfange dieses Jahrs ver-
storben ist, ausmachen. Wunderbar! ich bin froh, wenn mich die Leute in Ruhe
lassen, geschweige, daß ich so unbarmhertzig seyn und andere vertreiben sollte.
Daß Herr Dr. Urlsperger eine solche Verbindung gestiftet hat, das konnte
er vorher sehen, daß es nicht gut seyn würde. Ich bringe mich so kümmerlich durch
als möglich. Was ich vom Herrn Bolzius, Rabenhorst und Triebner geschrieben habe,
ist wahr. Ein anderer würde es vielleicht feiner ausgedruckt haben. So ist es [doc]h
wahr daß Aberkorn ein besserer Ort als EbenEzer ist. Das Land ist hier sehr
mager. Wenn nur der Partheigeist einmal in EbenEzer erstickt werden möchte!
Herr Rabenhorst ist ja nunmehr in der Ruhe. Ich habe mich in meinen vorigen Briefe
ausgedrückt, daß ich fleißig Lebenspflichten predige. Es ist nöthig, ich leite sie aber
aus der Erlösung her. Meine Predigten setze ich auf, daher kann ich von meiner
Amtsführung Rechenschaft geben. Vor Gott bin ich freilich ein unnützer Knecht. Ich
bitte manches, was ich im vorigen Jahr geschrieben, zu übersehen. Man soll freilich über
die nicht mehr richten, die in der Ewigkeit sind. Der sel. Dr. Spener drückt sich
von einem Mann so aus, er hat seinen Richter gefunden. Wenn ich doch
des sel. Baumgartens Vindicias vocis Theos in oracul[o] Paul[ino] I Tim.
III, 16. obviae. Halae Magd. 1754 und des Herrn Doctor Schultzens Programma
de mysterio omnium maximo ad 1. Tim. 3, 16. Halae 1782 bekommen
könnte. Der Herr D. Morus lobt die Abhandlung des sel. Dr. Baumgartens
als ein Meisterstück. Herrn Probst will ich doch antworten, weil er an mich ge-
schrieben hat. Wenn er mich aber heftig anfallen sollte, wie kann er da verlan-
gen, daß ich Neigung zu ihm haben soll. Ich bin so in Noth, und das leibliche
und geistliche Elend dieser Gemeine macht mir manche bange Stundte. Solange
es dem HErrn gefällt will ich in EbenEzer bleiben. Hieraus kann man sehen,
daß ich wirklich ein einer aufrichtigen Absicht nach Amerika gegangen bin.
Friede! Friede! über alle die den HErrn Jesum aufrichtig lieben! Amen!
zu predigen, die über dieses Städtgen noch weit hinaus wohnen, und Kinder zu t[auf]-
fen. Die große Unsicherheit und Lebensgefahr in die man in der jetzigen Zeit kommen
könnte, verbiethet es, biß der HErr uns ruhigere Zeiten schencken wird. Von mei-
nen anderweitigen Umständen glaube ich, werden Sie durch Herrn J. G. v. d. Smis-
sen schon Nachricht erhalten haben. Wenn Sie wisten, wie sich Herr Probst hier
gegen mich bewiesen hat, Sie würden sich wohl wundern. – Man muß eher
solche Leute bedauern, als sich mit ihnen auflegen. Wenn mich Herr Probst
als die Ursache seiner Abreise von EbenEzer ansehen will, so muß ers erst mit
einen reichen Gentleman Mr. Millen, der aber zu Anfange dieses Jahrs ver-
storben ist, ausmachen. Wunderbar! ich bin froh, wenn mich die Leute in Ruhe
lassen, geschweige, daß ich so unbarmhertzig seyn und andere vertreiben sollte.
Daß Herr Dr. Urlsperger eine solche Verbindung gestiftet hat, das konnte
er vorher sehen, daß es nicht gut seyn würde. Ich bringe mich so kümmerlich durch
als möglich. Was ich vom Herrn Bolzius, Rabenhorst und Triebner geschrieben habe,
ist wahr. Ein anderer würde es vielleicht feiner ausgedruckt haben. So ist es [doc]h
wahr daß Aberkorn ein besserer Ort als EbenEzer ist. Das Land ist hier sehr
mager. Wenn nur der Partheigeist einmal in EbenEzer erstickt werden möchte!
Herr Rabenhorst ist ja nunmehr in der Ruhe. Ich habe mich in meinen vorigen Briefe
ausgedrückt, daß ich fleißig Lebenspflichten predige. Es ist nöthig, ich leite sie aber
aus der Erlösung her. Meine Predigten setze ich auf, daher kann ich von meiner
Amtsführung Rechenschaft geben. Vor Gott bin ich freilich ein unnützer Knecht. Ich
bitte manches, was ich im vorigen Jahr geschrieben, zu übersehen. Man soll freilich über
die nicht mehr richten, die in der Ewigkeit sind. Der sel. Dr. Spener drückt sich
von einem Mann so aus, er hat seinen Richter gefunden. Wenn ich doch
des sel. Baumgartens Vindicias vocis Theos in oracul[o] Paul[ino] I Tim.
III, 16. obviae. Halae Magd. 1754 und des Herrn Doctor Schultzens Programma
de mysterio omnium maximo ad 1. Tim. 3, 16. Halae 1782 bekommen
könnte. Der Herr D. Morus lobt die Abhandlung des sel. Dr. Baumgartens
als ein Meisterstück. Herrn Probst will ich doch antworten, weil er an mich ge-
schrieben hat. Wenn er mich aber heftig anfallen sollte, wie kann er da verlan-
gen, daß ich Neigung zu ihm haben soll. Ich bin so in Noth, und das leibliche
und geistliche Elend dieser Gemeine macht mir manche bange Stundte. Solange
es dem HErrn gefällt will ich in EbenEzer bleiben. Hieraus kann man sehen,
daß ich wirklich ein einer aufrichtigen Absicht nach Amerika gegangen bin.
Friede! Friede! über alle die den HErrn Jesum aufrichtig lieben! Amen!