wenn ich mit den frommen Schülern, sonderlich am
Freytage und Sonnabend abends, ein Stündchen vor Gottes
Angesicht zubringen, oder sonst mit ihnen privatim reden kön-
nen. Er vergelte doch den frommen Schülern ihre Liebe, die
sie zu mir getragen. Er gründe sie in seiner Gnade, und
lasse ihre Anzahl immer größer werden. Versichern Sie sie
meiner beständigen Zuneigung zu ihnen. Und da mir der gute
Heyland etwas an Gelde bescheret, so habe ich meine Liebe zu ihnen,
sonderlich denen, die es bedürfen, durch Übersendung 2 Ducaten
in der That bezeugen wollen, mit der Versicherung, daß ich durch
Gottes Gnade entschlossen bin, ihrer noch ferner vor Gott
und auf solche Weise eingedenck zu seyn, und mich hiemit
und meinen werthen Collegen ihrem andächtigen Gebet em-
pfehle. Frommer Christen Fürbitte thut uns sehr noth, und
wird uns künftig noch nöthiger thun. Gott läßt es uns auch
erfahren, daß man in Halle und anderswo für uns betet, in-
dem er uns nicht allein aus so mancher Noth und Gefahr
errettet, sondern auch an Seel und Leib ausaussprechlich
viel Gutes erzeiget, wie Ihnen wohl Specialia davon kund
werden möchten. Und was das meiste, so haben wir unter
und ausser dem Vortrage des göttlichen Worts in un-
serer ecclesiola an Alten und Jungen oft so viele Erqui-
ckung, daß unser Hertz vor Freuden springet, und wir oft
dem frommen Jacob seine Worte abborgen müssen:
HErr, wir sind zu gering aller Barmhertzigkeit p. Ich den-
cke vielmal dran, daß, da diese Leute grösten Theils noch
schwach am Erkenntniß sind, und doch so grosse Ehrfurcht gegen
den heil. Gott, Liebe zu seinem Wort, ihren Lehrern,
und gegen einander, Geduld, dienstfertigkeit p. beweisen,
sie an jenem Tage auftreten, und viele unter Schülern
und Studiosis verdammen werden, als bey welchen es gerade
umgekehrt ist. Sie wissen viel, und üben wenig oder nichts
aus. Und bey solchen Ümständen gehen wir mit Freuden,
wohin uns Gott sendet. An Noth und Prüfungen wird
es uns wol nicht fehlen, aber auch nicht an göttlichem Trost
Freytage und Sonnabend abends, ein Stündchen vor Gottes
Angesicht zubringen, oder sonst mit ihnen privatim reden kön-
nen. Er vergelte doch den frommen Schülern ihre Liebe, die
sie zu mir getragen. Er gründe sie in seiner Gnade, und
lasse ihre Anzahl immer größer werden. Versichern Sie sie
meiner beständigen Zuneigung zu ihnen. Und da mir der gute
Heyland etwas an Gelde bescheret, so habe ich meine Liebe zu ihnen,
sonderlich denen, die es bedürfen, durch Übersendung 2 Ducaten
in der That bezeugen wollen, mit der Versicherung, daß ich durch
Gottes Gnade entschlossen bin, ihrer noch ferner vor Gott
und auf solche Weise eingedenck zu seyn, und mich hiemit
und meinen werthen Collegen ihrem andächtigen Gebet em-
pfehle. Frommer Christen Fürbitte thut uns sehr noth, und
wird uns künftig noch nöthiger thun. Gott läßt es uns auch
erfahren, daß man in Halle und anderswo für uns betet, in-
dem er uns nicht allein aus so mancher Noth und Gefahr
errettet, sondern auch an Seel und Leib ausaussprechlich
viel Gutes erzeiget, wie Ihnen wohl Specialia davon kund
werden möchten. Und was das meiste, so haben wir unter
und ausser dem Vortrage des göttlichen Worts in un-
serer ecclesiola an Alten und Jungen oft so viele Erqui-
ckung, daß unser Hertz vor Freuden springet, und wir oft
dem frommen Jacob seine Worte abborgen müssen:
HErr, wir sind zu gering aller Barmhertzigkeit p. Ich den-
cke vielmal dran, daß, da diese Leute grösten Theils noch
schwach am Erkenntniß sind, und doch so grosse Ehrfurcht gegen
den heil. Gott, Liebe zu seinem Wort, ihren Lehrern,
und gegen einander, Geduld, dienstfertigkeit p. beweisen,
sie an jenem Tage auftreten, und viele unter Schülern
und Studiosis verdammen werden, als bey welchen es gerade
umgekehrt ist. Sie wissen viel, und üben wenig oder nichts
aus. Und bey solchen Ümständen gehen wir mit Freuden,
wohin uns Gott sendet. An Noth und Prüfungen wird
es uns wol nicht fehlen, aber auch nicht an göttlichem Trost
und