zwar im Sommer zuweilen sehr heiß, daß die Arbeiter
sich um ihrer Gesundheit willen in den Schatten retiriren, und
im Hause ihre Geschäfte in den Mittags-Stunden von 10.
bis 3 Uhr verrichten müßen, doch ist die Hitze so groß
und beschwerlich nicht, als man sichs in Teutschland vorgestel-
let hat. Im Frühling und Herbst ists desto angenehmer.
Unser Land liegt mit dem gelobten Lande unter einer Himmels-
Gegend, und werden die Einwohner deßelben Gott fürchten
und ihren Beruf zu seinen Ehren ausrichten, so wird es auch
hier am leiblichen Segen bey der schon natürlichen Fruchtbarkeit
nicht fehlen. Wer die wunderbaren Wege, die Gott
mit unsern Saltzburgern zu Lande und Waßer auf der Reise,
und hier im Lande gegangen, recht erweget, und sich auf
das Werck des Herrn bey und unter den leiblichen oft gering-
scheinenden Umständen versteht, der wird nicht undeutlich
einen ziemlichen Parallelismum der alten und jetzigen zeit
erkennen, welches wir uns sorgfältig zu Nutze zu machen
suchen. Die Saltzburgische Gemeine bestehet zwar nur in
etliche 60. Familien, und aus 150 Seelen, und haben um
ihre Stadt keine Mauer oder Festung, darauf sie sich ver-
laßen könten, es hat uns aber bisher noch kein leiblicher
Feind, er sey Spanier oder Frantzose, verunruhigen können,
weil es ihnen Gott nicht zugelaßen, ob sie wol Viel arges
wieder diese Colonie im Hertzen haben. So lange sich die
Juden vor Abgötterey und andern Sünden hüteten, und sich
im Glauben fest an die Verheißungen des Allmächtigen
hielten, konten sie ihrer Feinde, damit ihr Land recht umgeben
war,