An den Herrn Profess. Baumgarten
in Engl. Sprache geschrieben.


Ehrwürdiger,


Dero Liebe ist ehemals so gros und kennbar gegen mich gewesen,
daß ich mich derselben nicht anders als mit dem größtem Vergnü-
gen annoch erinnere. Derohalben lebe der Hofnung, daß Die-
selben es nicht übel nehmen werden, wenn mir gegenwärtig die
Freyheit nehme, Denenselben einige Zeilen in Englischer Sprache,
in welcher ich einigermaßen erfahren bin, zu überschreiben.
Nichts minder wollen Dieselben nach Dero sonderbaren Gü-
tigkeit alle diejenigen Fehler, welche in diesen schlechten Zei-
ten begangen habe, übersehen, weil die Bewegung des Schiffs
und andere Unbequemlichkeiten mehr mich verhindert haben, in
dieser so nützlichen Sprache zu einer mehrern Fertigkeit zu gelan-
gen; überdis sahe mich genöthiget, mich meiner Gesundheit we-
gen mit allzuvielen studiren nicht zu übernehmen, da ohne dem
die harten und saltzichten Schiff-tractamenten, garstiger Ge-
stank, schlaflose Nächte, et cetera vermögend waren, meinen Cör-
per zu ruinieren. Dem ohngeachtet bin durch göttl. Seegen, oh-
ne sonderliche Mühe zu derjenigen, obgleich annoch geringen Fer-
tigkeit gelanget, engl. Bücher und Schriften ziemlicher maßen le-
sen und exponiren zu können, mit Engelländern aber zu re-
den, und alle Worte im Reden zu verstehen, fällt mir noch ie-
tzo zu schwer. Nebst unsern Saltzburgern waren auch viele Leu-
te von der Engelländischen nation auf dem Schiffe, von welchen
ich gut englisch zu sprechen, lernen solte; aber ihre Auffüh-
rung war mir zuwieder, dieweil sehr wenige unter ihnen einen