wollen. Kan auch hierinn nicht auf schickliche und Anstos vermeidende Weise
Rath geschaffet werden, so wollen wir schon zufrieden seyn. Nach u. nach wird es
wohl beßer werden. Jetzo haben wir auch noch zu wenig Erfahrung im Ein-
kauffen u. werden manig mahl hintergangen. Ich habe noch eine Bitte
an Ew. HochEhrw. Wir haben seit geraumer Zeit unter der Hallischen
Arzney keine Essentiam antipochondr. oder Milz eröffnende Essenz
it. keine pillul. purgant u. nichts von Balsamo Cephal nervir.
bekommen. Weil wir nun solche Arzneyen höchstnöthig haben, u. ich sie
sonderlich bey meinem harten Schwindel u. Krampf wohl zu ge-
brauchen weis, so habe anfragen wollen, ob man etwan die Specifi-
cirte Stücke in London käufflich haben könne, daß sie uns mit
nächsten Schiffen überschicket würden. Der Herr Prof. Francke hat
gütigst versprochen, künfftiges Früh Jahr wied. etwas Arzney
zu schicken. Wäre sie aber vor Empfang unsers an Ihn geschriebenen
Briefes schon abgegangen, so würden die gedachte Stücke abermahl
nicht drunter seyn. Für die der Gemeinde überschickte schöne
Bücher dancke nochmahls von Hertzen, Gott wolle solche Wohlthat
den unbekandten wehrten Wohlthätern in Zeit u. Ewigkeit belohnen.
Es ist uns gesagt worden, daß der Herr von Reck gleich nach sei-
ner Ankunfft in Charles-Town zuvorgegangen seye, u. habe er für
sich und seinen Herrn Bruder 20 Guineas Passage Geld zahlen müßen,
welches ihn, wie er mir sagte, die Societaet wieder ersetzen müßte.
Die Unkosten hätte er spahren können, wenn er mit dem Capt. Thom-
son hätte gehen wollen. Die Beschleunigung seiner Abreise
bey einem so kräncklichen Leibe, als er damahls hatte, mus seine
besondere Ursache haben. Er hat ietzt abermahl seinen Diener Mister
Müller einen redlichen Menschen in Savannah zurücke gelaßen, ihn aber
weder ein Bote noch einen 1 Schilling Geld für die viele Strapazen
die er bey ihm gehabt gegeben, so daß es wohl miserable gehen würde,