Hinderung in unserm Amte verursachen würde, so werden wir diese angebotene
Wohlthat nicht annehmen können, sondern uns im Glauben an dem halten, der
da gesaget hat: Ich will dich nicht verlaßen noch p. Wir sind mit unsern Vater und
s. heilsamen Führungen wohl zu frieden. Gehets uns gleich vielmahl in leibl. Um-
ständen nicht so, wie es etwan die Beschaffenheit unsers Cörpers erfordern möchte,
so schenckt er uns doch aus s. Worte und in unserer lieben Gemeinde desto
mehr Vergnügen und Erquickungen, wie Euer HochEhrwürden davon einige Spuren
in unserm Diario finden werden. Die meisten Glieder unserer Gemeinde
sind recht liebe Seelen, die den Herrn Jesum von gantzem Hertzen lieben und mit
einem frommen Wandel ehren. Auch im äußerlichen geht es alles ganz ordentl.
und christl. zu: Und wenn auch Satan manchmahl sein Unkraut einiger Unei-
nigkeit aussäen wil, so wiederstehen sie ihm und folgen unserm aus Gs
Wort ihnen mitgetheilten Rathe. Ihre Accuratesse beym öffentl. Gottesdienste
des Sonntags und an den täglichen Abend Betstunden ist noch ungemein,
und ihre attention unter der Verkündigung des göttl. Worts so groß und an-
haltend, daß wir selbst nicht wenig dadurch aufgemuntert werden,
und uns der Gnade Gottes, die er uns in unserer Beruffung zu diesen
redlichen Seelen erwiesen, gantz unwerth halten. Zum Preise des Herrn beken-
nen wir es, daß unser Amt bisher auch an denen, die sonst nichts
getaugt haben, nicht umsonst gewesen. Unser Apotheker, Herr Zwiffler,
nebst s. Frau haben bisher deutliche Kennzeichen ihrer aufrichtigen Bekeh-
rung zu Tage gelegt. Der Schulmeister Orthmann und s. Frau sind auch
auf gutem Wege, und haben viel vorige praejudicia zum Exempel. Sie wären
längst gute Christen gewesen, auch von andern dafür erkandt worden.
it. wir forderten zu viel von den Leuten et cetera. Und so zei-
get sich auch viel Gutes bey andern, die keine Saltzburger sind. Wir haben
uns bißher unter andern dahin bemühet, unsre Gemeinde vor dem
Opere operato zu bewahren, und sie immer von allen äuserl[ichen] Caerimo-
nien und Übungen (die, so fern sie erbaulich sind bey uns sorg-
fältig gebraucht werden) auf das Haupt Wesen im Christenthum zu
führen. Daher wir es bey dem öffentl. Gottesdienst, beym Heiligen Abend-
mahl und der Präparation darzu so einfältig und erbaulich einrichten,
als und Gott Gnade verleihet. Wir erkennen es wohl, was dis
vor eine Wohlthat ist, und wie viel Gutes ausgerichtet werden kan, wenn
einem Prediger, der nichts als die Ehre Jesu C. und das Heil der Menschen sucht,