den Herren Trustees alle Ihnen zu[ge]schriebene Unkosten der Mühle, welche sich
aufs wenigste auf 89 Pfund Sterling belieffen: auch haben Sie sich gütigst
erboten ferner herzugeben, was zu andern nöthigen Mühl-Wercken
möchte nöthig seyn. Solte uns nicht durch solche u. dergleichen Er-
fahrung der Hülffe des Herrn der Mund eröffnet werden, zum Lobe
Gs u. Erweckung anderer auszuruffen: Wir haben einen Gott, der
da hilfft. Möchten wir gleich beym Waisen Hause noch immer mit Schulden
Hauß halten, (welche aber ietzt gantz mäßig sind) so spühren wir
doch auch hier die noch nie verkürtzte Hand Gottes gar reichlich. Die
Vorgesetzte führen ihr Christenthum in großer Lauterkeit, lieben sich
untereinander hertzlich, u. gebrauchen die Mittel des Heils eiffrig,
daher auch der Seegen über die gantze Anstalten u. Kinderzucht kommt
u. kommen wird. Wir kamen im verwichenen Frühling in einiges
Gedränge, indem das Getreide des W. H. nicht zureichte, so viele
Leute zu versorgen, und weder an unserm Orte noch anders wo
war vor Geld etwas, das zum leibl. Unterhalt unentbehrl.
ist, zu bekommen, welches mich auf die Gedancken brachte, lieber die
Kinder unter Christl. Leute in der Gemeine zu vertheilen, als sie Noth
leiden zu laßen, mein Vorschlag aber gefiel dem frommen u. ge-
duldigen Oeconomo nicht, u. mir fielen auch Hinderniße in den
Weg, daß nichts draus wurde: inzwischen bescherte der wunderbahre
Gott ein Büschel Korn u. Reiß nach dem andern, gab auch Fleisch
darzu, daß wir gantz völlig bis zu der ietzigen Erndte haben
auskommen können, welche Erfahrung mich in meinem Unglauben
recht sehr beschämet u. gedemüthiget hat. Ob wir wohl keine
Knechte im W. H. haben, ausgenommen dem kräncklichen Hertzog,
so hat doch der Herr die Arbeit des Oeconomi mit den 3 schwachen
Waisen-Knaben so reichlich u. Augenscheinlich geseegnet, daß wir
an Korn , Bohnen u. Kürbisen einen schönen Vorrath bekommen.
Auch ist sehr viel Heu gemacht. Reiß werden wir anders woher
kauffen müßen. Die Überschwemmung hat dem W. H. keine
Bohne geschweige etwas mehr verdorben. Wir haben einen Gott,
der da hilfft, Halleluja! Deßen Gnade u. Hülffe ich denselben, und
dem lieben W. H. u. allen guten Anstalten in Halle empfehle, u. nebst
hertzlicher Begrüßung von meinem Herrn Collegen, von mir u. den Unsrigen
verharre
aufs wenigste auf 89 Pfund Sterling belieffen: auch haben Sie sich gütigst
erboten ferner herzugeben, was zu andern nöthigen Mühl-Wercken
möchte nöthig seyn. Solte uns nicht durch solche u. dergleichen Er-
fahrung der Hülffe des Herrn der Mund eröffnet werden, zum Lobe
Gs u. Erweckung anderer auszuruffen: Wir haben einen Gott, der
da hilfft. Möchten wir gleich beym Waisen Hause noch immer mit Schulden
Hauß halten, (welche aber ietzt gantz mäßig sind) so spühren wir
doch auch hier die noch nie verkürtzte Hand Gottes gar reichlich. Die
Vorgesetzte führen ihr Christenthum in großer Lauterkeit, lieben sich
untereinander hertzlich, u. gebrauchen die Mittel des Heils eiffrig,
daher auch der Seegen über die gantze Anstalten u. Kinderzucht kommt
u. kommen wird. Wir kamen im verwichenen Frühling in einiges
Gedränge, indem das Getreide des W. H. nicht zureichte, so viele
Leute zu versorgen, und weder an unserm Orte noch anders wo
war vor Geld etwas, das zum leibl. Unterhalt unentbehrl.
ist, zu bekommen, welches mich auf die Gedancken brachte, lieber die
Kinder unter Christl. Leute in der Gemeine zu vertheilen, als sie Noth
leiden zu laßen, mein Vorschlag aber gefiel dem frommen u. ge-
duldigen Oeconomo nicht, u. mir fielen auch Hinderniße in den
Weg, daß nichts draus wurde: inzwischen bescherte der wunderbahre
Gott ein Büschel Korn u. Reiß nach dem andern, gab auch Fleisch
darzu, daß wir gantz völlig bis zu der ietzigen Erndte haben
auskommen können, welche Erfahrung mich in meinem Unglauben
recht sehr beschämet u. gedemüthiget hat. Ob wir wohl keine
Knechte im W. H. haben, ausgenommen dem kräncklichen Hertzog,
so hat doch der Herr die Arbeit des Oeconomi mit den 3 schwachen
Waisen-Knaben so reichlich u. Augenscheinlich geseegnet, daß wir
an Korn , Bohnen u. Kürbisen einen schönen Vorrath bekommen.
Auch ist sehr viel Heu gemacht. Reiß werden wir anders woher
kauffen müßen. Die Überschwemmung hat dem W. H. keine
Bohne geschweige etwas mehr verdorben. Wir haben einen Gott,
der da hilfft, Halleluja! Deßen Gnade u. Hülffe ich denselben, und
dem lieben W. H. u. allen guten Anstalten in Halle empfehle, u. nebst
hertzlicher Begrüßung von meinem Herrn Collegen, von mir u. den Unsrigen
verharre
Ew. HochWürdenMeines im Herrn sehr Werthen Herrn Doctorisergebenster
Johann Martin Boltzius