Reich unter uns ausgebreitet werden. Kalcher und seine Frau
halten den an Sie geschriebenen Brief sehr hoch, sich selbst aber solcher
Ehre und Wohlthat gantz unwerth. Sie sind dem W. H. und der
Gemeine ein Seegen, und wißen sich durch die Gnade Gs
in solche Umstände, darin man von keiner Baarschafft weiß,
sondern von Zeit zu Zeit aus der Hand Gottes leben muß,
sehr wohl zu finden. Es stärckt sie aber auch sehr im
Glauben, daß sie so viele deutliche Proben der göttlichen
Vorsorge für unsere kleine Anstalten erfahren, worüber s.
aller Verehrung- und Anbetungswürdigster Name von Ihnen und
andern, die dem W. H. Gutes gönnen und aus bitten, hoch
gelobet wird. Was uns der wunderbahre Gott durch die
ehmalige Feuers-Brunst, deren Sie in Ihrem Geehrtesten Er-
wehnung thun, genommen, hat er uns nach und nach aus
dem Reichthum seiner Erbarmung reichlich wieder gegeben, denn
die abgebrandten Ställe sind durch seinen bescherten Seegen
viel dauerhaffter und bequemer, auch weitläuffiger wieder
aufgebaut, als sie anfangs waren. O er sey demüthig
gelobet, daß er von dem lieben W. H. in Halle bisher alle
Gefahr und Schaden abgewandt! er laße daßelbe ferner
ein liebreich grünender, blühender und früchtetragender Pflantz-
Garten seyn, darin viele Seelen zur seligen Ewigkeit
aber auch zum Dienst der Kirchen in und außer Europa
zu bereitet werden. Er wolle auch des ietzigen Königs
von Preußen Hertz zu demselben lencken, und über das
gantze Land unter seiner Regierung seinen Seegen als
eine Thau-Wolcke ausbreiten! Die Relation vom vorigen
Jahr, davon Sie melden, ist nicht mitgekommen: vieleicht
ist sie in London in eine Leinwand-Kiste gethan. Es
wird uns hoffentl. daraus viel Materie zum Lobe
Gottes und Fürbitte suppeditirt werden. Wir haben große
Freude, wenn wir hören, daß es dem lieben Halle in allem
Stücken, wie es zur Förderung des Reichs Christi dienet
wohlgehet. Gleich wie ich gewis glaube, daß unsere Colonie