thue nach der Anweisung u. Erlaubniß von Ew. Hochwürden wieder an ihm,
was nur in meinem Vermögen stehet. Ich hoffe, er wird beständig bleiben.
Der Kasten, der schon im Junio a. p. abgeschickt worden, darinn sich
auch einige Schul-Bücher für meine Knaben befinden, ist noch nicht an-
gekommen. Des verlornen Kastens wegen haben wir noch einige Hoffnung,
daß uns der Verlust werde restituirt werden. Alles nach Gottes Willen!
Des seel. theuren Antonii biblische Wercke, u. also auch das edirte Coll.
Harmonicum halte ich billig sehr werth, u. wünsche daher, daß ich den
7, 9, und 11 Tom. bekommen möchte, als welche entweder zurück ge-
blieben, oder unter Weges verloren gegangen. Was Ew. Hochwürden
mir von den vielen Guten, so Ihnen auf der Reise von unsern lieb-
reichen Vater im Himmel wiederfahren, berichtet, ist mir sehr angenehm
gewesen, sonderlich daß Sie der Herr gesund u. gestärckt wieder in seinen
geseegneten Weinberg zu Halle gebracht. Er wolle Sie uns u. seiner Kirche
zu Gute noch viele Jahre stärcken, seegnen u. durch alle Schwierigkeiten
bis zum vollkommenen Ziel durchbrechen laßen! Es ist uns das ein gros-
ser Trost, (welches auch heute in der Versammlung wieder angeführt habe)
daß der liebe Gott seine treue u. bewehrte Knechte in Londen, Halle
u. Augspurg uns zu Gute durch die gantze Kriegs Zeit gnädiglich erhalten;
u. da Sie zu Anfang des Friedens von ihren Schwächlichkeiten durch seine
Güte wieder erholt, so nehme ich das als ein Gnaden-Zeichen für Eben-
Ezer an. Das Schreiben an den Werthen Herrn Cantzler von Burgsdorff
werde nach dem Gutbefinden Ew. Hochwürden nächstens G. G. verfertigen:
ietzt habe gar manche gar nöthige Englische Briefe zu schreiben. Es ist
dieser liebe Herr eben wie sein theurer seeliger Herr Vater bey mir
in unvergeßlichen u. zugleich geseegneten Andencken: Denn ich bin von seinem
Gottseeligen, demüthigen u. liebreichen Wandel, erbaulichen Gesprächen, u.
hertzlichen Gebet an den hohen Fest-Tagen in Ew. Hochwürden Wohnung
theils sehr beschämt, theils reichlich erbauet, u. hafftet das Andencken
daran noch ietzt so tieff in meinem Gemüthe, als wenn ichs ietzt
sähe u. hörte. Ich habe sonst ein schwach Gedächtniß, muß mich aber
wundern, daß mir dasjenige, was zur Zeit meiner Bekehrung
in Halle Gutes gesehen, gehört und angemerckt, noch so frisch im
Gemüthe, als wenn es gestern geschehen wäre, kommt mir auch in
meinem Amte mehr zu Nutze als der größte Commentarius oder
Theologische Tractat in unserer Bibliothec. Wie mag es doch um
meine Vettern, des seel. Ober-Pfarrers zu Lippehn, Söhne stehen?
Sie sind fürwahr eines frommen Vaters Söhne, deßen Name auch
in dem Catalogo der ersten treuen Arbeiter in dem Freyerschen
Program stehet. Ich schriebe gern an einen u. den andern, wenn ich