Magd nicht viel Stille-Sitzen; wie ihr denn auch Nähen und
andere sitzende Arbeit nicht bekommen wil. Nachdem die
Kranckheit bey ihr zunimmt oder abnimmt, nimmt auch ihr
sonst großer Fieber-Kuchen in der lincken Seite ab- oder zu,
den sie schon in die 13 Jahre gehabt, und davon sie manchmal
sehr incommodirt wird. Weil sie von Kindheit an, auch im Ehe-
stande u. Zeit ihrer Schwangerschafft excessive aus der Nasen ge-
blutet, und sonst sehr vollblütig ist, so hat sie vor fast 14 Jahren
angefangen, zur Ader zu laßen, u. es jährlich 4 mal wie-
derholt;ietzt ist aber darauf alle mal schwächer u. elender
worden als sie vorher gewesen; daher ich ihr (nach dem ich
des Herrn D. Carls Tractat vom Blutlaßen gelesen, gerathen,
sich gradatim von dem vielen Aderlaßen abzuziehen, und es
nach und nach auf 2 mal zu bringen, wie sie auch nebst
mir seit anderthalb Jahren zu thun angefangen hat. Weil
sie aber vor etwa 8 Wochen eine tödtliche Kranckheit mit
excessiven Brennen im Leibe und auf der Brust bekommen,
so sorgen wir fast, das enger eingeschrenckte Aderlaßen
an stat 4 mal; nur 3 mal sey mit Schuld daran.
Sie pflegt auch jährlich 2 mal zu schröpffen, welches sie
auch gern wieder los wäre, um deswillen immer später
dran gehet. Von unserm Herrn Medico ist in solchen Dingen
kein positiver Rath zu bekommen. Ich schließe mit den
schönen Worten des seel. Herrn D. Richters: Solte mich mein Artzt
nicht heilen? warum wäred ehmals er selbst gewest so voller
Bäulen? solt ich stets im Tode schweben bey dem Leben? Ey!
Die Liebe muß ja lieben. Unter den hertzlichsten Seegens-
Wünschen verharre
andere sitzende Arbeit nicht bekommen wil. Nachdem die
Kranckheit bey ihr zunimmt oder abnimmt, nimmt auch ihr
sonst großer Fieber-Kuchen in der lincken Seite ab- oder zu,
den sie schon in die 13 Jahre gehabt, und davon sie manchmal
sehr incommodirt wird. Weil sie von Kindheit an, auch im Ehe-
stande u. Zeit ihrer Schwangerschafft excessive aus der Nasen ge-
blutet, und sonst sehr vollblütig ist, so hat sie vor fast 14 Jahren
angefangen, zur Ader zu laßen, u. es jährlich 4 mal wie-
derholt;
worden als sie vorher gewesen; daher ich ihr (nach dem ich
des Herrn D. Carls Tractat vom Blutlaßen gelesen, gerathen,
sich gradatim von dem vielen Aderlaßen abzuziehen, und es
nach und nach auf 2 mal zu bringen, wie sie auch nebst
mir seit anderthalb Jahren zu thun angefangen hat. Weil
sie aber vor etwa 8 Wochen eine tödtliche Kranckheit mit
excessiven Brennen im Leibe und auf der Brust bekommen,
so sorgen wir fast, das enger eingeschrenckte Aderlaßen
an stat 4 mal; nur 3 mal sey mit Schuld daran.
Sie pflegt auch jährlich 2 mal zu schröpffen, welches sie
auch gern wieder los wäre, um deswillen immer später
dran gehet. Von unserm Herrn Medico ist in solchen Dingen
kein positiver Rath zu bekommen. Ich schließe mit den
schönen Worten des seel. Herrn D. Richters: Solte mich mein Artzt
nicht heilen? warum wäred ehmals er selbst gewest so voller
Bäulen? solt ich stets im Tode schweben bey dem Leben? Ey!
Die Liebe muß ja lieben. Unter den hertzlichsten Seegens-
Wünschen verharre
Meiner im Herrn theuergeschätzten Frau DoctorinZu christlicher Fürbitte und
schuldigen Dienst ergebenster
Johann Martin Boltzius
Eben Ezer
den 28 Julii st. v.
1749
den 28 Julii st. v.
1749