P. S. Weil ich von unsern Umständen am Ende des Jahres den Herren Tru-
stees und der Hochlöbl. Societaet eine Nachricht überschreiben muß, so
hat sichs mit der Abschickung unserer nach Teutschland geschriebenen Briefe
bis hieher verzogen: Inzwischen habe mit unserm Medico Herrn Thilo
über Ew. Hochwürden an ihn u. mich geschriebenen Briefen conferirt,
und finde, daß er vor billig erkennt, daß ich von seinem Vorrath
u. Gebrauch der Artzneyen von Zeit zu Zeit Kundschafft einziehe, um
nach befundenen Umständen für ihn die nöthigen Medicamenta und
Simplicia auszubitten. Er hat mir heute seinen gegenwärtigen Vor-
rath gezeiget, u. so viel ich davon urtheilen kan, hat er zwar
noch von dem, was ihm aus Londen u. Halle gesandt worden, eine
gute Quantitaet, einiges aber fehlt ihm, und er bittet, daß es ihm
gesandt werde, wovon er auch ein Verzeichniß mitschicken wil. Von
nun an werde mit ihm über seine Patienten, und über die auf
sie gewandte Artzneyen öffters conferiren, ihm für die Armen das
Artztlohn entweder gantz oder grösten Theils zahlen, u. sein Verlangen
nach Artzeneyen mit meinen Zeugniß bekräfftigen. Daß er sich
geraume Zeit her mit Forderung des Artztlohns billiger als vormals
bewiesen, das habe in einem meiner vorigen Briefe gemeldet, und
habe von ihm das Versprechen, daß ers ferner so machen werde:
Ich aber werde ihm gern nach dem Vermögen, das mir der Herr von
Zeit zu Zeit schencken wird, zu seiner Subsistence allen möglichen
Beystand leisten; wie ich denn auch beßer thun kan, wo er in der
guten Ordnung, in welche er sich seit dem Anfange dieses neuen
Kirch-Jahres mit seiner Frau gefunden, bleibet, u. sich als ein
Glied unserer Gemeine beweiset. Es wird sich auf diese Weise
das Vertrauen gegen ihn in der Gemeine schon finden, welches ich auch
an meinen Knaben spüre, die seit dem ihn gern zu ihrem Infor-
matore haben wollen. Ich bitte demnach Ew. Hochwürden
wollen meine vorige Klagen über ihn als res praeteritas an-
sehen, welche durch die gegenwärtige Beßerung so gut als ab-
gethan sind. An Herrn Albinus sende von Herrn Mayern, der sei-
nen dienstlichen Gruß vermeldet, einen Catalogum von verlangten
Artzneyen, u. habe ihn gebeten sich um dieselben bey den Herren Tru-
stees zu bewerben. Im Fall aber da nichts zu erhalten wäre, so
bitte Ew. Hochwürden wollen sie ihm auch aus der Apotheke des
lieben Waysenhauses zukommen laßen. Er ist uns ein nützlicher Mann,
u. wird es immer mehr. Den 27 Dec. 1748.
stees und der Hochlöbl. Societaet eine Nachricht überschreiben muß, so
hat sichs mit der Abschickung unserer nach Teutschland geschriebenen Briefe
bis hieher verzogen: Inzwischen habe mit unserm Medico Herrn Thilo
über Ew. Hochwürden an ihn u. mich geschriebenen Briefen conferirt,
und finde, daß er vor billig erkennt, daß ich von seinem Vorrath
u. Gebrauch der Artzneyen von Zeit zu Zeit Kundschafft einziehe, um
nach befundenen Umständen für ihn die nöthigen Medicamenta und
Simplicia auszubitten. Er hat mir heute seinen gegenwärtigen Vor-
rath gezeiget, u. so viel ich davon urtheilen kan, hat er zwar
noch von dem, was ihm aus Londen u. Halle gesandt worden, eine
gute Quantitaet, einiges aber fehlt ihm, und er bittet, daß es ihm
gesandt werde, wovon er auch ein Verzeichniß mitschicken wil. Von
nun an werde mit ihm über seine Patienten, und über die auf
sie gewandte Artzneyen öffters conferiren, ihm für die Armen das
Artztlohn entweder gantz oder grösten Theils zahlen, u. sein Verlangen
nach Artzeneyen mit meinen Zeugniß bekräfftigen. Daß er sich
geraume Zeit her mit Forderung des Artztlohns billiger als vormals
bewiesen, das habe in einem meiner vorigen Briefe gemeldet, und
habe von ihm das Versprechen, daß ers ferner so machen werde:
Ich aber werde ihm gern nach dem Vermögen, das mir der Herr von
Zeit zu Zeit schencken wird, zu seiner Subsistence allen möglichen
Beystand leisten; wie ich denn auch beßer thun kan, wo er in der
guten Ordnung, in welche er sich seit dem Anfange dieses neuen
Kirch-Jahres mit seiner Frau gefunden, bleibet, u. sich als ein
Glied unserer Gemeine beweiset. Es wird sich auf diese Weise
das Vertrauen gegen ihn in der Gemeine schon finden, welches ich auch
an meinen Knaben spüre, die seit dem ihn gern zu ihrem Infor-
matore haben wollen. Ich bitte demnach Ew. Hochwürden
wollen meine vorige Klagen über ihn als res praeteritas an-
sehen, welche durch die gegenwärtige Beßerung so gut als ab-
gethan sind. An Herrn Albinus sende von Herrn Mayern, der sei-
nen dienstlichen Gruß vermeldet, einen Catalogum von verlangten
Artzneyen, u. habe ihn gebeten sich um dieselben bey den Herren Tru-
stees zu bewerben. Im Fall aber da nichts zu erhalten wäre, so
bitte Ew. Hochwürden wollen sie ihm auch aus der Apotheke des
lieben Waysenhauses zukommen laßen. Er ist uns ein nützlicher Mann,
u. wird es immer mehr. Den 27 Dec. 1748.