Wort, H. Abendmahl u. Gebet halten. Einige machen uns zwar
durch ihre Untreue u. Unart Hertzeleyd, doch laßen sie sich auch wei-
sen, u. wir sind nicht ohne Hoffnung, sie werden sich endlich auch zu
Christo ziehen, u. unter seine ausgebreitete Gnaden-Flügel versammlen
laßen. Der Ackerbau ist ihnen durch Pflug u. Pferde gar sehr
erleichtert, u. sie haben im vorigen Jahre sehr viel Frucht bekommen,
welche größten Theils zu Mehl gemacht, u. nach Savannah u. Friderica
verkaufft worden: Es fehlet ihnen aber an treuen Dienstboten,
daher müßen sie sich offt über Vermögen in ihren Haußhaltungen an-
greiffen, welches sie vor der Zeit alt u. krafftlos macht. Es
sind in dieser Colonie schon etliche hundert Mohren-Sclaven, welche
sich aber für unsere Saltzburger aus wichtigen Ursachen nicht schicken
würden, sondern sie warten auf die verlangte u. von den Herren Tru-
stees versprochene Dienstboten. Doch alles nach Gottes Willen! Er weiß
was wir bedürffen, u. was uns nützlich ist.
Schlüßlich dancke Ew. HochWürden für alle uns erzeigte väterliche
Liebe, u. bitte Gott, er wolle Ihnen alles, was Sie durch Für-
bitten, väterliche Zuschrifften u. leibliche Wohlthaten an uns allen ge-
than haben, u. zu thun fortfahren, in diesem u. jenem Leben reichlich
vergelten, u. Sie uns und seiner Kirche zu Gute noch viele Jahre
im Leben und Gesundheit erhalten, auch zu dero Pflantzen und Be-
gießen auf der Universitaet, im Ministerio u. den Anstalten
des W. H. seinen göttlichen Seegen verleihen. Der theuersten Frau
Doct. Götzin u. andern unsern lieben Gönnern u. Fürbittern bitte
meinen hertzlichen SeegensWunsch zu vermelden: auch werden Ew.
Hochwürden von mir u. den Meinigen, von Herrn Lemcken und den
Seinigen hertzlich u. mit vielen Seegens Wünschen gegrüßt, wo-
mit verharre
Dero
Zu Gebet, Liebe u. Dienst verbundener
Johann Martin Boltzius