[16. Juli]
Ich habe dich verkläret auf Erden,
das Werck, so du mir gegeben haben,
das ich thun solte, habe ich vollendet.
Ach laß mich denn auch mein Tagewerck
in meiner Zeit recht vollenden!
[17. Juli]
Heilige Sie, Vater in deiner War-
heit,
dein Wort ist die Wahrheit.
Ich heilige mich selbst für sie, da-
mit sie geheiliget werden in d. Wahrheit.

[18. Juli]
Nun komme ich zu dir, u. rede solches
in d. Welt, damit sie in ihnen erfüllet
haben meine Freude.



[19. Juli]
Ich habe ihnen deinen Namen kund
gethan,
u. will ihn kund thun, da-
mit die Liebe, damit du mich lie-
best, sey in ihnen
, u. ich in ihnen.
Herr Baumgarten stellete vor, wie sich
der Ruff Gottes äußere, 1) in einem Liebes-
zug /das Volck drang zu ihm/ 2) in d. Erkennt-
u. Bekenntniß des tiefen Verderbens u. d.
Sünde, darinn man gelebet /Herr! ich bin
ein sündiger M./ 3) in der völligen Ge-
meinschaft mit ihm, da sich G. d. Seele,
u. die Seele sich G. übergäbe /Sie ver-
ließen alles/ dabei die Exempel des Sa-
mar. Weibes u. Sachaei beständig ange-
führet wurden.
Herr Rein. stellete vor aus d. Ep. eine Xsten
in seinem Sinne 2) Worte 3) Wercke u. 4 Leiden.
Cubizen Frau kam heute vom Cabstein, u.
da er sich bißher gesehnet sie zu sehen, nun
a. eine Last wegen ihres Weinens von ihr hatte,
redet er sie an: sie solte doch sich mäßigen,
als sie ihn fragte, warumb er sie nicht liebte: Rp.
Sie hätten einander die Liebe nur zugesagt
biß an den Todt, nun müßte er aber seine
Liebe auf etwas beßers richten.
Ach Herr lehre mich an diesem Exempel mich
recht loß zu reißen von allen ankleb.
d. Creaturen, auch von mir selbst, damit ich
am Ende davon keine Last habe, sondern als
ein Vöglein munter in deine Ruhe gehen könne!