aber diß nun erzehlet, so ist mir gleich als wen mein
Hertz leuchter were und wir beiderseits bald wir-
den davon befreuet werden, wir wollen unser an-
ligen auf Gott den herrn werffen der wird uns
versorgen, er wird auch keinen, der in der gerechti-
keit Jesu Christi stehet, und im glauben diese Volgüldi-
gerechtigkeit sich zu eignet, den wird er nicht ewig-
lich in dieser, und auch anderer unruhe laßen, wir
beteten also ford mit einander, das mir also den
abend gantz wol, und darauf zu bette giengen.
Dieses labsal aber dauerte abermal nicht lange.
Und nach etligen wochen, so gedacht ich beÿ mir selbst, den
Satan ist nicht zu trauen, du must es doch einen from-
men geistl. eröffnen, da mir noch immer vorkam die
gantze Natur were nur vor sich so worden ohne Gott
und was der leichtfertigen gedancken mehr waren, ich
mags nicht alle beschreiben, sonst müste ich noch etlige bogen vol
schmiren. Endlich Nam ich mir abermal vor, ich wil nach
Gotha gehen, und dieses nicht länger verschweÿen, ich machte
aber eine ursache, und sagte zu meiner frau, ich wil hin
gehen auff das gleichische Schloß zum Jäger, und wil da reif
stecken bestellen, und steig des Morgens umb ein ur auf
und kam zum Jäger, und richtete da meine sache kurtz aus
von diesen gleichischen Schloße must ich fast eine halbe stu
nde durchs holtz gehen, da ich nun einen umschweif auf
Gotha nahm, da lief ich durch das holtz geschwinde
es war mir im lauffen immer als wen jemand hin-
der mir her lieffe, da bekam ich ein starckes hertz-
klopfen, darauf war mir als wen in meinem hertze
rüffe u. starck, Gott du bist mein Gott, Gott du bist mein
Gott, Gott du bist mein Gott, je stärcker ich lieffe, Je hef-
diger es schrie, das wehret nun so ford, und waren auch
beÿ mir keine andere gedancken, als, Gott du bist mein
Gott, als den kam ich nach Gotha Mat u. Müde.