Weimar. 1722. Januaraius. 21.
de machen, und mich für den
Kirchner bekennen mußte; aber-
mahl zum Zeichen, daß Trüb-
saal und Weinen meine Speise
und Tranck seyn würde in Wei-
mar. Zwar meine lieben Herren
Augspurger bemüheten sich die-
sem vorzukommen, und mich bey
ihnen zu behalten, sendeten
auch in dem bösesten Wetter
herein drey abgeordnete, die mein
Verbleiben in Augspurg ausbrin-
gen solten: Aber solch ihr Fle-
hen und Weinen war vergebens,
und wurde mein Abschied pous-
siret durch ein so nachdrücklich
Schreiben, daß ein Großer mir
zuschrieb ich müßte nun gehen
und wenn ich sähe, daß ich in
mein Unglück hineingähenge.
Von dieser meiner Weimarischen
fatalitaetsich ließe sich nun
wohl viel sagen, aber nur nie-
manden zu ärgern, will ich nicht
mehr melden als dieses:
Man hat es wohl mit mir wohlgemeynt,
aber eben so schlimm mit mir gemachet.
Die Kranckheit und Tod betref-
fend; so hat sich freylich in
fünff Jahren bey beständigen
Grämen viel Unrath gesammlet
Kirchner bekennen mußte; aber-
mahl zum Zeichen, daß Trüb-
saal und Weinen meine Speise
und Tranck seyn würde in Wei-
mar. Zwar meine lieben Herren
Augspurger bemüheten sich die-
sem vorzukommen, und mich bey
ihnen zu behalten, sendeten
auch in dem bösesten Wetter
herein drey abgeordnete, die mein
Verbleiben in Augspurg ausbrin-
gen solten: Aber solch ihr Fle-
hen und Weinen war vergebens,
und wurde mein Abschied pous-
siret durch ein so nachdrücklich
Schreiben, daß ein Großer mir
zuschrieb ich müßte nun gehen
und wenn ich sähe, daß ich in
mein Unglück hineingähenge.
Von dieser meiner Weimarischen
fatalitaet
wohl viel sagen, aber nur nie-
manden zu ärgern, will ich nicht
mehr melden als dieses:
Man hat es wohl mit mir wohlgemeynt,
aber eben so schlimm mit mir gemachet.
Die Kranckheit und Tod betref-
fend; so hat sich freylich in
fünff Jahren bey beständigen
Grämen viel Unrath gesammlet
allein