erfunden werden, was woltest du wohl anfangen, wenn du
in die Allwissenheit Gottes hinein schauen und schon zum
vorauswissen köntest zu welcher Parthey du am jenen
Tage gehören wirst? Dis setzte mich ofters in die
größte Sorge und Furcht. Ueberdem sahe ich in viele
Gottlose, von denen man mir sagte, daß sie in ihrer
Jugend from gewesen wären. Hierüber erschrack
ich allezeit, und dachte darauf wie ich dis durch die Gnade
Gottes an meinem Theil aufs sicherste vermeiden
möchte. Dis brachte mich bald dahin, daß ich bey mir ge-
dachte: Siehe, wenn du das Studiren ergreifest und
einmal ein Lehrer würdest, dessen beständiges Ge-
schäfte die Handlung und Betrachtung des göttlichen
Worts ist, so würdest du //so// leicht nicht aus dem Stande
der Gnaden zurück fallen, und verloren gehen.
Mit diesen Gedanken trug ich mich von meinem 7ten
Jahre an alle Tage und es schien mir, als wenn es
mein selig werden erfordere, daß ich das Studiren er-
griffe. Ich entdeckte diese Gedanken meinen
Eltern und bat sie, sie möchten mich bald in unsere
sogenannte grosse Schule schicken, damit ich in meinem
Vornehmen nicht aufgehalten würde. Sie ermahneten
mich aber und öfters mit Unwillen diese Ge-
danken fahren zu lassen, das Studiren koste Geld,
und ihr Vermögen reiche nicht hin. Ueberdem schicke
sich das Stud[i]ren nicht für gemeiner Leute Kinder,
wenn sie mich in die grosse Schule schickten, //so// würde
ihnen ihnen das zum Hochmuth ausgelegt werden
von jedermann, und andere Leute würden sich daran
ärgern. Sie hätten schon viele junge Leute ge-
kant, die von Jugend auf Informatores gehabt
hätten, und aus ihnen wäre doch nichts geworden,
und was für ein Elend es denn seyn würde, wenn
in die Allwissenheit Gottes hinein schauen und schon zum
vorauswissen köntest zu welcher Parthey du am jenen
Tage gehören wirst? Dis setzte mich ofters in die
größte Sorge und Furcht. Ueberdem sahe ich in viele
Gottlose, von denen man mir sagte, daß sie in ihrer
Jugend from gewesen wären. Hierüber erschrack
ich allezeit, und dachte darauf wie ich dis durch die Gnade
Gottes an meinem Theil aufs sicherste vermeiden
möchte. Dis brachte mich bald dahin, daß ich bey mir ge-
dachte: Siehe, wenn du das Studiren ergreifest und
einmal ein Lehrer würdest, dessen beständiges Ge-
schäfte die Handlung und Betrachtung des göttlichen
Worts ist, so würdest du //so// leicht nicht aus dem Stande
der Gnaden zurück fallen, und verloren gehen.
Mit diesen Gedanken trug ich mich von meinem 7ten
Jahre an alle Tage und es schien mir, als wenn es
mein selig werden erfordere, daß ich das Studiren er-
griffe. Ich entdeckte diese Gedanken meinen
Eltern und bat sie, sie möchten mich bald in unsere
sogenannte grosse Schule schicken, damit ich in meinem
Vornehmen nicht aufgehalten würde. Sie ermahneten
mich aber und öfters mit Unwillen diese Ge-
danken fahren zu lassen, das Studiren koste Geld,
und ihr Vermögen reiche nicht hin. Ueberdem schicke
sich das Stud[i]ren nicht für gemeiner Leute Kinder,
wenn sie mich in die grosse Schule schickten, //so// würde
ihnen ihnen das zum Hochmuth ausgelegt werden
von jedermann, und andere Leute würden sich daran
ärgern. Sie hätten schon viele junge Leute ge-
kant, die von Jugend auf Informatores gehabt
hätten, und aus ihnen wäre doch nichts geworden,
und was für ein Elend es denn seyn würde, wenn
ich