die andere Seite des Wassers kam und meinen Vater
nicht alsbald antraf, setzte ich mich unter einen
Baum, rief den Gott Himmels und der Erde an,
dankte ihm für seine bisherige Barmhertzigkeit und
Gnade an mir erwiesen, trug ihn mein Anliegen
vor, bekante ihn meine Sünden und bat deren
Vergebung um Jesu willen, empfahl mich seiner
fernern Gnadenleitung. Endlich kam mein Vater,
brachte mir manche Segenswünsche von meinen An-
verwandten und guten Freunden mit und so machten
wir uns auf dem Weg. Aus Furcht für die herum
streifende Feinde gingen wir nahe am Strande
den Colbergischen Dep das Dorf Rau und Ands-
berg. Wir sahen den ganzen Weg keine Cosaken, in
Andsberg aber hörten wir, daß eben eine Parthey
durch Treptow gezogen sey. Mit Vater ging mit
mir bis ich Treptow vor meinen Augen hatte.
Gott merke die Trähnen die ich hier vergoß und
höre das Seufzen was aus unserer beyden Munde
ging. Wir nahmen zwar Abschied auf die
Ewigkeit und erweckten uns gegenseitig, die
Erscheinung Jesu Christi lieb zu haben. Ich bat
aber Gott, er möchte wenn es sein Wille wäre,
uns wieder so mit Freuden zusammen kommen
lassen, als wir mit thra trähnen und grosser
Betrübniß von einander scheideten, welches mein
Gott nach 5 Jahren auch that. Auf dem übrigen
Theil des Weges bis Treptow säete ich inbrünsti-
ges Gebet und unzählige Trähnen. Meine Freunde
traf ich w alle wohl und gesund an. Ich entdeckte
meinen Vaterbruder die Ursach meiner uner-
warteten Ankunft in sein Haus, und er war
bereit genug an mir zu thun was in seiner Macht
stand. Er hat eine ziemlich starke Haushaltung
und in seinem Hause nur 2 Zimmer, wovon ich eins