er mich auch mit Gewalt holen ließe, damit
diejenigen zeugen könten, die mich hätte hohlen
müßen: sintemahl es nur bloß darauf ange-
sehen wäre, daß er sich an mir rächen und sein
Müthlein kühlen wolte. Ich befahl die Sache Gott
und hatte in unserer Bests Betstunde nach der
Ordnung gleich das 16. Capitul aus der Apostelge-
schicht von der Gefängniß des heiligen Apostels
Pauli zu erklären, da ich zeigete, wie solches nun-
mehro bald auch an uns würde erfüllet werden,
dahero sich nur ein jedweder mit uns auf Trüb-
sahl geschickt machen solte. In unserer Kirche aber
hatte ich das zehende Capittul aus den Evangelisten
Matthei zu erklären, da ich meiner Gemeine zei-
gete, wie die Knechte Gottes allezeit wären
verfolget worden und wie es nunmehro auch
in dieser Stadt Tranquebahr geschehen würde.
Darauf. Darauf that ich fürm Altar beym Aus-
gang der Kirchen ein hertzliches Gebet und stellete
es in Gottes Willen, ob er mich solchen Altar fer-
ner wolte betreten laßen oder nicht. Ich bereitete
mich also nicht anders als wenn ich solte zum Tode ge-
hen befahl meinem Collegenm wie er alles fein an-
stellen und nur getrost sein solte. Darnach fiel ich
auf meine Knie, betete und schrieb noch einen Brieff
an den Herrn Commendanten, darinnen zeigend, wie
die gantze Sache aneinander hinge, und wie ich gantz
willig und bereit wäre, zu ihm auffs Castel zu kom-
men, woferne er mich schrifftlich citiren, und in Ge-