Wohlgebohrner Herr Commendant und edler Secret-
rath Insonders hochgeehrte Herren.
Es ist nunmehro schon über zwey Monat, als ich
von ihnen in diese meine Gefängniß gesetzet, und noch
nie fürs Gerichte zur gehörigen Untersuchung citiret
worden bin; uneracht, daß ich schon vor dergleichen
Arest in meinem letzten Brieffe mich gantz willig
erboten, für Gericht zu erscheinen, wo man anders
auf mich etwas anders zu klagen hätte, und nach
dem Gesetz unsers allergnädigsten Königes, es erst
dem Untergerichte übergeben wolte. Den 20. Januarii
aber wurde mein lieber Collega Herr Heinrich Plütschau
von ihnen zu mir herein geschicket, daß er mir einige
Vorschläge zu einem gütigen Vergleich thun solte; da
ich Ihnen denn wieder vermelden ließ, daß ich mich
in allem gantz passive verhielte, und es hierinnen
auf ihre Disposition ankommen laßen wolte. Nachmahls
weiß ich nicht, warum die versprochene Citation wie-
der verhindert worden ist. Es hat aber unterdeßen
der wohlgebohrene Herr Comendant meinen Herrn Col-
legen wieder zu sich kommen laßen, und verlangt,
daß ich mich schrifftlich gegen Sie erklären solte, so
wolten sie sich gleichfals wiederum gegen mich schrifft-
lich erklären: worauf er abermahl bey mir gewesen
ist. Um also auf meiner Seite keine Hinderniß zu
geben, so hab ich zwar mein großes Bedencken