Ort! Und so versagte mir der Herr die Träbern! Luc. XV.
Von diesem meinem 16 Jahr an lenckte sich mein Hertz
immer näher und näher zur Änderung. Die Worte
meiner Mutter schlugen immer tiefer ein, so gar,
daß ich oft wünschete des verdrießlichen Redens (denn
sokam mirs vor weil ich die Kraft der Worte fühlete,
und da ich ihr nicht Raum gab, dadurch gewaltig ver-
unruhiget wurde) loß zuseyn. Was sonst noch gar
sonderbares mit mir vorgegangen, übergehe vor ietzo
billig. Als sie mich zu einer Zeit abermahl fragte:
Heinrich wiltu dich denn dem Herrn Jesu noch nicht
übergeben? antwortete ich: Ach last mich doch zufrieden
ich will ja wohl, aber ich kann ja nicht. Sie schwieg stille,
hat mir aber nach einigen Jahren gesagt, wie sie diese
meine Antwort: ich will ja wohl, aber ich kann ja nicht!
dem lieben Gott so oft vorgehalten, und ihn recht bestürmet
habe, daß er mir doch auch das Können geben, und mich
recht bekehren wolle. Endl. brach es in meinem 19ten
Jahre. Ich ging zu ihr in die Küche und sagte: Nun liebe
Mutter, nun, nun will ich mich Gott übergeben, es
ist mein Ernst, ihr sollt es sehen pp. Sie gab mir ihre
Hand, und sagte nichts mehr, als: Gott seegne dich, gehe
hin! von der Zeit an war das Gebeth recht mein Othem
hohlen, und das Wort Gottes meine Speise, und höchste Er-
quickung. An meiner Mutter hatte ich eine gute Trös-
Von diesem meinem 16 Jahr an lenckte sich mein Hertz
immer näher und näher zur Änderung. Die Worte
meiner Mutter schlugen immer tiefer ein, so gar,
daß ich oft wünschete des verdrießlichen Redens (denn
sokam mirs vor weil ich die Kraft der Worte fühlete,
und da ich ihr nicht Raum gab, dadurch gewaltig ver-
unruhiget wurde) loß zuseyn. Was sonst noch gar
sonderbares mit mir vorgegangen, übergehe vor ietzo
billig. Als sie mich zu einer Zeit abermahl fragte:
Heinrich wiltu dich denn dem Herrn Jesu noch nicht
übergeben? antwortete ich: Ach last mich doch zufrieden
ich will ja wohl, aber ich kann ja nicht. Sie schwieg stille,
hat mir aber nach einigen Jahren gesagt, wie sie diese
meine Antwort: ich will ja wohl, aber ich kann ja nicht!
dem lieben Gott so oft vorgehalten, und ihn recht bestürmet
habe, daß er mir doch auch das Können geben, und mich
recht bekehren wolle. Endl. brach es in meinem 19ten
Jahre. Ich ging zu ihr in die Küche und sagte: Nun liebe
Mutter, nun, nun will ich mich Gott übergeben, es
ist mein Ernst, ihr sollt es sehen pp. Sie gab mir ihre
Hand, und sagte nichts mehr, als: Gott seegne dich, gehe
hin! von der Zeit an war das Gebeth recht mein Othem
hohlen, und das Wort Gottes meine Speise, und höchste Er-
quickung. An meiner Mutter hatte ich eine gute Trös-
terin