Hoff-Rath, Herr von Tobeneck tödlich unvermuthet
kranck worden. Weil ich nun immer viel natürl.
gutes an Ihm gemerckt, so besuchte ihn gleich. Gott hat
es auch nicht ohne Seegen seyn laßen, indem ihn mein
discours sehr bewegete, und er von mir öfftern Zu-
spruch ausbathe, welchen auch zu thun versprochen. Er
ist noch ein sehr iunger, capabler und in großen Gna-
den stehender Mann. Wenn ihn mir Gott schencken
wolte, würde es hoffentlich viel gutes nach sich
ziehen. Ich brachte Ihm die Worte I. Tim. I. Das
ist ie gewißlich war p mit, wie ich zu ihm kam, und
suchte an seinem Hertzen zu arbeiten. Gott er-
weckte ihn auch dadurch so kräfftig, daß wir uns
beyde der Thränen nicht enthalten konten. Ich
betaure nur, daß er durch andere visiten gestöret
wurde, im discours weiter fortzugehen, zumahlen
er selbst gantz übel zufrieden war, wie wir ge-
störet wurden.
Die X.
Besuchte Ihn wieder, fande Ihn ziemlich beßer,
und außer Lebens-Gefahr, u. welches mich am
meisten erquickte, in noch gutem Vorsatz u. Be-
gierde zu dem guten. Ich brachte ihm meine Ab-
schieds-Predigt mit, die er sich tags vorher selbst
ausbathe, u. fande Zeit und gute disposition
zum Gebeth. Welches ich nicht versäumete, sondern
mit Ihm zu beten mich erbotte. Er acceptirte es
nicht nur, sondern bew//t//egte auch sehr beweglich
idg non sine lacrymis mit mir. Er bate mich beym
Abschied, Ihn ja fleißig zu besuchen.
Heute Abends gegen halb 6. Uhr kamen 6. Bürger
zu mir, und suchten einige Erweckung. Ich nahm Ebr.
XII. die ersten verse vor, und suchte sie zum fort-
gang im guten zu erwecken.
Ich hatte aber nicht lange geredet, so ließe sich
der Premier-Ministre melden, mir eine visite
zu