Die IV. biß VII.
D
Sind mehrmahlen Ball bey Hoff gehalten
worden, sonst aber wenig gutes vorgefallen.
Die VIII. Febr.Muste hiesiger Herr Superintend auf Special-Be-
fehl an meiner statt in der Schloß-Kirche predigen,
weil ihm die Fremde Gräfl. Hohenlohische Weickers-
heimische Herrschaft, wie man sagt, auch hat
wollen predigen hören. Also hatte ich wieder
meinen Willen einen Feyertag.
weil ihm die Fremde Gräfl. Hohenlohische Weickers-
heimische Herrschaft, wie man sagt, auch hat
wollen predigen hören. Also hatte ich wieder
meinen Willen einen Feyertag.
Abends kamen dagegen 5 Bürger zu mir, die
sich privatim bey mir erbauen wolten. Ich fin-
ge auch mit Ihnen etwas an, muste aber bald auf-
hören, weil mir der Ober-Hoff-Falconier, Herr
von Röter eine visite gab. Dieser ist einer
von den Hoff-Cavaliern, welche die redlich-
sten seyn der natürl. guten disposition nach.
Doch ist noch zur Zeit lauter Natur-Werck.
Ein fleißiger und aufmercksamer auditor
ist er in meinen Predigten. Vielleicht hilfft
Gott noch weiter. Wenigstens lobt und
billiget er das Gute.
sich privatim bey mir erbauen wolten. Ich fin-
ge auch mit Ihnen etwas an, muste aber bald auf-
hören, weil mir der Ober-Hoff-Falconier, Herr
von Röter eine visite gab. Dieser ist einer
von den Hoff-Cavaliern, welche die redlich-
sten seyn der natürl. guten disposition nach.
Doch ist noch zur Zeit lauter Natur-Werck.
Ein fleißiger und aufmercksamer auditor
ist er in meinen Predigten. Vielleicht hilfft
Gott noch weiter. Wenigstens lobt und
billiget er das Gute.
Die IX Febr.Berichtete mich jemand in Vertrauen, daß
gestern bey Hoff publiquement von der frem-
den Herrschafft von den Predigern, die sie Zeit
dero hierseyns gehöret, gegen hiesige Herrschafft
wäre raisonniret, und das Urtheil für mei-
ne Art des Vortrags sehr avantageuse ge-
fället. Die Eigen-Liebe reget sich ohnedem im-
mer im alten Adam, sonst wolte speciellere
Umstände erzehlen. Aber so gehts leider! Man lobt,
rühmt u. billiget das Gute, aber treiben will
es niemand. Und was man thut, ist Natur-
Werck u. hat keinen festen Grund. Gott helffe uns!
Ich erfuhr, daß ein gewißer Cavalier und
den Herrschafft von den Predigern, die sie Zeit
dero hierseyns gehöret, gegen hiesige Herrschafft
wäre raisonniret, und das Urtheil für mei-
ne Art des Vortrags sehr avantageuse ge-
fället. Die Eigen-Liebe reget sich ohnedem im-
mer im alten Adam, sonst wolte speciellere
Umstände erzehlen. Aber so gehts leider! Man lobt,
rühmt u. billiget das Gute, aber treiben will
es niemand. Und was man thut, ist Natur-
Werck u. hat keinen festen Grund. Gott helffe uns!
Ich erfuhr, daß ein gewißer Cavalier und
Hoff-