solches den Anwesenden zur Erbauung gerei-
chet.
Betreffend endlich der Wohlseligen Frau Hof-Rä-
thin Kranckheit und Lebens-Beschließung, so ist
dieselbe einige Jahr her mit den Gicht-Schmer-
tzen beladen gewesen, welche Ihre sonst gute
Leibes-Constitution sehr verderbet, so daß Sie
ziemlich schwach und kraftlos worden, wozu
denn auch das hohe erreichte Alter nicht wenig
beygetragen: Nichts destoweniger aber hat Sie
Ihre nöthige Geschäfte annoch verrichten können,
bis an vergangenen Ostern, da sich die Entkräf-
tung und Mattigkeit mehr geäußert, der ap-
petit und ordentlicher Schlaf sich verlohren,
hingegen Zittern und Zucken der Glieder, öfters
und starckes Niesen eingestelt. diese Ihre Nieder-
fälligkeit hat Sie nicht so wohl an sich, als an-
dere so um Sie gewesen, gemercket, daher sie
sich auch nicht geleget, bis heute vor 8. Tagen,
da sich ein Fieber mercken ließ. Ob man
nun wohl an bewehrtesten und kräftigen Ar-
tzeneyen nichts hat ermangeln laßen, son-
dern alle nöthige Mittel hervorgekehrt, so
war doch alle disfals angewendete Mühe
vergebens. Mitwochs überfiel Sie ein Steck-
Fluß, welcher verhinderte, daß Sie nichts
mehr zu sich nehmen konte, und darauf
ein starckes Röcheln verursachte, bis Sie
Nachmittags um 3. Uhr von Ihrem Heylan-
de sanftiglich aufgelöset war, nachdem Sie
Ihre in diesem Jammethal geführte Wahl-
farth gebracht hat auf 73. Jahr und fast
9. Monath.
chet.
Betreffend endlich der Wohlseligen Frau Hof-Rä-
thin Kranckheit und Lebens-Beschließung, so ist
dieselbe einige Jahr her mit den Gicht-Schmer-
tzen beladen gewesen, welche Ihre sonst gute
Leibes-Constitution sehr verderbet, so daß Sie
ziemlich schwach und kraftlos worden, wozu
denn auch das hohe erreichte Alter nicht wenig
beygetragen: Nichts destoweniger aber hat Sie
Ihre nöthige Geschäfte annoch verrichten können,
bis an vergangenen Ostern, da sich die Entkräf-
tung und Mattigkeit mehr geäußert, der ap-
petit und ordentlicher Schlaf sich verlohren,
hingegen Zittern und Zucken der Glieder, öfters
und starckes Niesen eingestelt. diese Ihre Nieder-
fälligkeit hat Sie nicht so wohl an sich, als an-
dere so um Sie gewesen, gemercket, daher sie
sich auch nicht geleget, bis heute vor 8. Tagen,
da sich ein Fieber mercken ließ. Ob man
nun wohl an bewehrtesten und kräftigen Ar-
tzeneyen nichts hat ermangeln laßen, son-
dern alle nöthige Mittel hervorgekehrt, so
war doch alle disfals angewendete Mühe
vergebens. Mitwochs überfiel Sie ein Steck-
Fluß, welcher verhinderte, daß Sie nichts
mehr zu sich nehmen konte, und darauf
ein starckes Röcheln verursachte, bis Sie
Nachmittags um 3. Uhr von Ihrem Heylan-
de sanftiglich aufgelöset war, nachdem Sie
Ihre in diesem Jammethal geführte Wahl-
farth gebracht hat auf 73. Jahr und fast
9. Monath.
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