zu Zeit einen rechtschaffenen Mitarbeiter nach
dem andern Ihm zugeführet; welches der Selige mehr-
malen als eine der grössesten Wohlthaten, die Er in die-
sem Leben von Gott empfangen, erkannt, und den HErrn
dafür demüthiglich//hertzlich// gepriesen hat. Weil Er aber doch,
unter den überhäufften Geschäfften, nach und nach so
entkräftet wurde, daß die Medici seines Lebens we-
gen sehr besorget waren, und Ihn ermahneten, sich durch
eine Reise der Arbeit eine zeitlang zu entziehen; fol-
gete Er endlich solchem wohlgemeynten Rath, und reisete
anno 1705 nach Holland: Da Er denn auch so wol
daselbst, als an vielen Orten Teutschlandes, durch wel-
che Er auf seine Hin- und Herreise passirete, den
köstlichen Samen der göttlichen Wahrheit auszustreuen
gute Gelegenheit bekommen, und nach Verfliessung et-
licher Monate wiederum allhier gesund und gestär-
cket anlanget. Als Er nun bey der Glauchischen
Gemeinde das Lehr-Amt bis ins 23.ste Jahr treu-
lich geführet hatte, wurde Er im Jahr 1714. den 6.
December zum Pastore an hiesiger Ulrichs-Gemeine
erwählet: welches Amt Er denn auch, nach erkann-
ten göttlichen Willen, angenommen, nebst Herrn Jo-
hann Anastasio Freylinghausen, als Pastore ad-#
juncto, und Dominica Oculi 1715. die Anzugs-Pre-
digt gethan. Anno 1716. wurde Ihm bey hiesi-
ger Academie das Pro-Rectorat aufgetragen, wel-
ches Er auch übernahm und unter göttlichem Bey-
stand glücklich verwaltete; doch fand er sich bey Ab-
legung desselben so entkräftet, daß Er keinen Um-
gang nehmen konte, abermals, nach erhaltener aller-
gnädigsten Genehmhaltung Sr. Königl. Majestät,
durch eine Reise eine Erholung der Kräfte zu
suchen.