Tagen freymüthig bezeuget, daß ich gewiß glaubte, daß sie
in solcher religion (: der Päbstischen :) nicht sterben
würden. Als Sie sich erinnerten (: war der 14te Aug:
vor der Abendmahlzeit :) daß Ihnen gesaget worden,
Lutherus bekenne selbst, daß er es vom Teuffel gelernet,
die Meße zuverwerffen, doch aber nicht wusten, wo es
in Lutheri Schrifften zu finden wäre, ließen Sie den P.
Schmeltzer auch in dero Zimmer rufen, der aus dem
6ten Tom Jenensi einen Ort von der Winckel-meße vor-
laß. Es ward derselbige von mir so viel nöthig beant-
wortet. Wie sonst auf solche Beschuldigung vorhin längst
von Hunnio und andern Theologis, also auch gar ausführ-
lich von Seckendorffio Hist. Luth. L. 1. Sect. 45. § 102
darauf geantwortet. worden Bey diesem disput mit
P. Schmeltzern entstand zu gleich die Gelegenheit, von der
Meße ein mehrers u. weitläufftiger mit dem
Hertzog zu sprechen, als worin derselbe noch etwas in-
sonderheit zu finden meinete, das ihn bey der Römisch-
Catholischen Religion aufhielte, weswegen ich denn so
viel in der kürtze geschehen konte, zeigete, was für
selbst erwehlte Wercke, die zum theil im Worte Gottes
keinen Grund hätten, zum theil auch gantz offenbarlich
gegen daßelbe stritten, bey der Meße befindlich wären,
deren sich keiner, weil wir allein auf Gottes geoffenbahr-
tes Wort gewiesen wären, mit gutem Gewissen theil-
hafftig machen könte.
Ich reisete den 15ten Aug. nebst mehr wohlgedachten Herrn Ober-
Aufseher von Griesheim zur Hochgräfl. Herrschafft zu Un-
ter-Graitz, da wir gar gnädig bewirthet wurden; wir
kamen aber auch des Abends, wiewohl ziemlich spät
wieder nach Weyda.
Den 16ten bin ich nebst dem Herrn Ober-Aufseher
von