weit größer und herrlicher sey als da ich im Amte ge-
arbeitet. Ich kan Gott allein für das, was er
meiner eigenen Seele für gutes wiederfahren
laßen, nicht genug loben und preisen. Gott hat mir
auch die Barmhertzigkeit erzeiget, daß ich an dem
zeitlichen und äußerlichen welches mir zugefallen nicht
Kleben blieben, sondern daß er wider von mir ausge-
floßen, und //ich// auffs zukünfftige meinen Glauben nicht
auff das sichtbare, sondern auff eben dieselbige
Liebe und Gnade Gottes gesetzet. Der Herr sey für
alles, auch was ich wegen meiner Schwachheit noch
nicht erkennen kan, herzinniglich gelobet!
Den 7 Jan. bin ich mit der Post zu Halle an-
kommen, habe mich gleich nach Herr D. Breit-
haupten bringen laßen, dem ich in privata praelectione
angetroffen, und bey ihm von guten Freunden aus
Erffurt und Jena gefunden Herrn M. Wiegeleben
Herrn Kipschen, Herrn Stephasium, Herrn Wilden, Herrn
Laurentium, Herrn Seelig, Herrn Deichmann pp
und andere so ich eben //noch// nicht gekant, wie auch
Herrn Ulrici, den wir in Halberstadt bey Herrn M.
Achilles gelaßen, insgesamt bin berichtet worden, daß
seine (: Herrn D. Breithaupts:) Collegia publica von
ungefehr 40 personen, privata aber von etwa
dreyßigen besuchet werden. Herr D. Breithaupt hat
mir die Brieffe so mitlerweile an mich kommen
zugestellet, unter denen ein Schreiben von Herrn Cam-
mer Secretario Sierlingen, darinnen Er mir
das Chur Maynzische rescript meine remotion
betreffend, zugesandt, so ich auch den Actis Erffur-
tensibus sub NO 128. beygefüget. Herr D. Olearius
hat am 3 Jan. nemlich am Sontage nach dem Neuen
Jahre in der predigt arme socios und Fantasten ge-
nennet, die da lehren solten, daß man nicht arbei-
ten, sondern nur immer die Bibel lesen solte
. Die Pietisten
hat er nicht genennet. Ich habe ihm am 8 Jan: