AnzugsPredigt gehalten, und gemeldet, wie der Zweck meines amts sey auff Jesum
den Gecreutzigten zu weisen, Prael. von den worten Lutheri //über// Gen. 50. Christus ist mir
iezt so neu, als wenn er in dieser Stunde sein Blut vergoßen hätte. Exord.
1. Cor. 2, v. 1. 2. Nachmittage den Text genommen aus Es. 63. In Herrn D. Breith.
Collegio habe ex. 7 Cap. Joh. die impedimenta des wahren Christenthums für
Augen geleget, und gesaget, daß es heute zu tage auch noch so her gienge.
Den 8. Ist Herr Lic. Schmaltz und Herr werner wieder nach Erffurt gereiset.
Gott sey gelobet für den Seegen, den er uns untereinander geschenket.
M. Richter hat München den Kirchenvater zu mir gesandt, und mich ersuchen
laßen, daß ich ihn doch noch eine Zeitlang im Hause laßen möchte, welches
ich der Gemeine anheim gegeben, auch gesaget, wie ich mit gutem Gewißen
nicht willigen könte, von der mir anvertrauten Gemeine entfernet
zu seyn. Den 9 habe das erste Kindlein in diesem Amt getauffet. Den 10.
Die erst Bußpredigt gethan über Ps. 79. v. 8. 9. Den 11 ist ein bürger vom
außschuß in Glauche bey mir gewesen, der mir gemeldet, wie keine erstliche
Verfügung gemacht würde, daß M. Richter das Hauß räumen solte, und es für
gut angesehen, daß ich selbst einen Gang deswegen zum Herrn Cantzler thun
möchte. Dem ich zugleich gesaget, daß ich meine Sachen gerne von Gotha
wolte bringen laßen, ob es die Gemeine laut der Kirchen Ordnung über-
nehmen wolte, welches er ad referendum angenommen. Den 13 ist der
Bürger wider bey mir gewesen, und mir Bescheid gegeben, daß ich mir auff
der Gemeine Unkosten meine Sachen möchte bringen laßen. Bin auch
bey dem Herrn Cantzler gewesen, und habe wegen der Pfarrwohnung Erin-
nerung gethan, der mir gerathen es möchte die Gemeine an einem
Regierungs-Tage nochmals einkommen und die Sache urgiren. Den
14 habe früh gepred. von der Versuchung Christi, und wie wir uns selbige
sollen zu Nutz machen. Prael. die 6. Bitte. Exord. Heb: V, 1 ,2. Nachmittage
Text. Eb: XII, v. 3. Prop. die rechte Passions Andacht 1) was wir bedencken
2) wie wir bedencken 3. zu was Ende. In des Herrn D. Breith. Exercitio
Sabbathico habe über cap: 8. Joh. ausgeführet, wie sich der Mensch leicht
könne prüffen ob er ein wahrer widergebohrener Christ sey oder nicht.
Habe meine lectiones Publicas per programma intimiret, so beygeleget sub
no [...]. Habe von Herrn Hasseln von Coburg ein Schreiben bekom-
men meine dortige bevorstehende emploirung betreffent so beyge-
leget ist sub no. [...] Den 15 ist die Frau Voglerin bey mir gewesen
und hat ihr Mägdlein zu mir gesandt, welches sie auffgenommen, daß sich
zu bereiten möchte zum H. Abendmahl zu gehen, dafür sich auch zwey andere
Mägdlein gesellet, an deren einen Seretarius Klinckhammerin Tochter der
Herr große Barmherzigkeit gethan, auch die anderen haben mit thränen ihr
verlangen nach Gott bezeuget. Desgleichen hat der Herr sich gar kräfftig
erwiesen an Herrn Stoephasio Theol. stud. der vorhin gantz an sich selbst
desperiren wollen, und gemeynet er sey schon verstockt, nun aber
mit vollem Munde, den Herrn gelobet. Den 16. hat der Herr mit
überschwenglicher Freude, die sich auch von aussen nicht bergen können
Herrn Ulrici Theol. Stud. und Herrn Köhlern, dazu mit sonderlichen Zufällen
begabet. Der Herr erhalte was er angefangen. Desgleichen ist
den 17 begegnet Herrn Seelichen und Herrn Kipschen; den 17 habe das
quartal Remin. gehalten, und mit den Richtern und Kirchvätern
das Geld so im Klingebeutel eingekommen gezehlet, da ich denn