verreyset war, und der andere etwas zu
schwitzen genommen hatte.
3. Herr Neubauer und Köppen haben
wegen bisher verspürter Vollblütigkeit und
daher entstehenden incommoditäten hieselbst
zur Ader gelaßen; welches auch unter dem
Seegen Gottes ohne Schaden abgangen ist.
4. Zwey Stunden darauff ging der Herr
Porfessor samt seinem Herrn Sohn und Köppen,
mit dem Herrn Walsdorff auffs Schloß. Daselbst
zeigte Herr Walsdorff im hinauffgehen die
vornehmsten Gebäude des Stadt, ingleichen
wie an dem Schloße die Spuren der
verübten Französischen Feindseligkeit
annoch befindlich.
5. Auff dem Schloße besahen wir, die
schönen Altäne, das große Weinfaß, samt
denen darangeschnittenen Reimen und
Wahrzeichen der 3. Gesichter, welche doch
zusammen nur 4. Augen hatten, mit der
Uberschrifft: Eben mit dir, sind unser vier.
Oben waren Tisch u Bäncke gesetzt, zu welchen
man auff 34. Stuffen hinauff steigen muß.
6. Ferner gingen wir im Schloße durch
die reparirten Säale und Gemächer, in welchen
viele Gemählder hingen, da insonderheit,
des Ch LandGraff Friderichs, oder Dollen
Fritzens; der 2. Erbauer des Schloßes
u einer heydnischen Königen, welche ehe-
mals da residiret, ihre Bildniße gezeiget
wurden. Wir besahen auch die Capelle.
7. Hierauff führte uns der Herr Wals-
dorff im Graben vorbey, da man an einen
gesprengeten Thurn, die große Grausamkeit
der Franzosen ersehen konten; worauff
wir in die so genandte Burgfreiheit kamen,
da die Einwohner von der Stadt u ihren
Rechten gantz unterschieden sind. Im vorbey gehen
sahen wir auch den Schloß-Garten.